POLITIK 3 258
Travemünde 12.09.2019
Hinsen kriegts nicht hin
Das versprochene Stadtteilbüro für Travemünde »steht in den Sternen«
Mit dem Wahlversprechen von Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) wird es erst einmal nichts. Die Schuld daran gibt Innensenator Ludger Hinsen (CDU) dem Schulrat, der keine schulfremden Personen in der Stadtschule haben wolle.
Im letzten Bürgermeisterwahlkampf hatte Jan Lindenau in Aussicht gestellt, in 2019 wieder ein Stadtteilbüro zu eröffnen (TA berichtete). Das sollte in den Räumlichkeiten des Kurbetriebs passieren, der wiederum im historischen Gebäude der Stadtschule in der Travemünder Altstadt sitzt. Was mit geringem baulichem Aufwand machbar sei, meinte Fachbereichsleiter Hinsen am Mittwochabend im Ortsrat, wo er davon sprach, man müsse nur »zwei Trennwände« aufbauen.
»Wer uns dazwischengekommen ist, ist der Schulrat«, so Hinsen. Der habe »durch wen auch immer inspiriert« gesagt, das gehe nicht. Weil schulfremde Leute nicht auf das Schulgelände dürften. »Da hat der Bürgermeister zurückgeschrieben, das geht ihn einen feuchten Kehricht an, das ist immer noch unser Gebäude, da ist der Kurbetrieb drin«, sagte der Lübecker Senator in der öffentlichen Sitzung vor Politikern und Publikum. Es seien dann gegenseitig Paragrafen zitiert worden.
Nach Hinsens Auffassung geht es bei der Diskussion mittlerweile um viel mehr als das Travemünder Stadtteilbüro, wenn der Schulrat mit seiner Rechtsauffassung recht behalte. »Selbst Elternvereine können dann nicht mehr in irgendwelche Schulen im ganzen Stadtgebiet.«
Gespräche mit der Elterninitiative über die Öffnungszeiten sollen auch zu keinem Ergebnis geführt haben.
»Travemünde steht tatsächlich wieder aus diesen Gründen ein wenig in den Sternen«, sagte Fachbereichsleiter Hinsen. »Wir wollen es eröffnen, aber wir können ihnen nicht sagen wann und vor allen Dingen auch nicht wo.« TA