VEREINE
Travemünde 11.09.2019
Der Priwallverein stellt sich den Bewohnern des Rosenhofes vor
Im Volksmund, so sein Erster Vorsitzender Eckhard Erdmann, würde man Priwallverein sagen, aber sein richtiger Name wäre »Gemeinschaft der Priwallbewohner e.V.« Gemeinsam wohnen wir auf dem Priwall und gemeinsam teilen wir Freud und Leid. So sei es doch mal wieder an der Zeit, dass sich der Verein im Rosenhof seinen Bewohnern vorstellt. Gesagt, getan. Das Interesse war groß und die Bibliothek des Rosenhofes war fast bis auf den letzten Platz besetzt.
Der Vorstand hatte eine Power Point Präsentation mitgebracht und Ecki, wie ihn alle nennen, hat die vielen Informationen zum Verein und das, was er alles tut, recht prägnant vorgetragen. Mit von der Partie waren Johanna Rosenwald, die Chefredakteurin von »Wir vom Priwall«, der kleinen Zeitung, die der Verein herausgibt und vom Vorstand Frank Scharlaug, Schriftführer und der Kassenwart Dieter Lack.
Die Gemeinschaft der Priwallbewohner e.V. wurde 1963 von Priwallern gegründet, mit dem Ziel, die Interessen der Priwallbewohner gegenüber der Stadt und Verwaltung der Hansestadt Lübeck zu vertreten. Anlass waren bereits damals die Höhe der Fährpreise. In den letzten Jahren hat sich der Priwall strukturell verändert, war er noch bis ins Jahr 2005 von gewachsenen Strukturen geprägt, es gab 3 Campingplätze ,die Jugendfreizeitstätte, man »kannte« sich, so gehen die zukünftigen Planungen hin zum Massentourismus. Das Waterfront – Projekt, heute umbenannt in Beach Bay, ist ein Thema neben anderen auf dem Priwall, die Umsetzung des geplanten Projektes geht mit einer strukturellen Veränderung des Priwalls einher. Die angestrebten über 2500 Betten verändern den Priwall massiv.
Weitere wichtige Punkte der Vereinsarbeit sind das Verkehrskonzept für den Priwall, die Umsetzung des Landschaftsschutzgebietes »Küstenwald« und der Hochwasserschutz. Zu allen Punkten die den Priwall berühren gibt es Gespräche mit der Politik und Verwaltung. Die Gemeinschaft der Priwallbewohner e. V. hat über 290 Mitglieder, die überwiegend auf dem Priwall wohnen. Einige Mitglieder sind verzogen, aber dem Verein treu geblieben. Ein wichtiges Thema seit der Gründung des Vereins sind die Fährkosten für die Nutzung der Priwallfähren für die Priwaller, die in den letzten 20 Jahren um 990% gestiegen sind.
Die Gemeinschaft der Priwallbewohner ist im Ortsrat Travemünde vertreten, um die Interessen der Priwaller dort einzubringen. Gespräche habe es schon mit der Verwaltung gegeben wegen der in einigen Jahren bevorstehenden Auflösung der BBT, der Berufsbildungsstätte Travemünde. Hier geht es um die künftige Nutzung der freiwerdenden Flächen. Aktuell sind im Gespräch die Einrichtung eines Kletterwaldes, dann eine Baumpflanzaktion – voraussichtlich auch im Bereich des Rosenhofes soll ein Baum gepflanzt werden, sowie eine Menschenkette, die gegen die weitere Bebauung des Kohlenhofes gerichtet sei.
Johanna Rosenwald berichtete von der Zeitung »Wir vom Priwall« und deren großes Wachstum und Bedeutung als Informationsmedium für den ganzen Priwall. Aus privaten Gründen würde sie sich nun zurückziehen und in die Hände eines neuen Teams legen, auf dessen künftige Arbeit sich alle Priwaller freuen könnten. Eine lebendige und interessierte Diskussion schloss die Vorstellung des Priwallvereins ab. GDP/KEV – Fotos Karl Erhard Vögele