BLAULICHT
Travemünde 29.03.2019
800 Notärzte und Sanitäter in Travemünde
Wer einen medizinischen Notfall erleidet, ist im Moment im Maritim Travemünde gut aufgehoben. Dort tagen noch bis Samstag 800 Notärzte und Rettungspersonal aus ganz Norddeutschland. Sie diskutieren über die steigenden Einsatzzahlen und die überfüllten Notaufnahmen. Auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft in Norddeutschland tätiger Notärzte (AGNN e.V.) treffen sich vom Donnerstag, dem 28. bis Samstag, dem 30. März mehr als 800 Notärzte und Rettungsfachpersonal aus Norddeutschland im Kongresszentrum Travemünde zum »12. Notfallsymposium der AGNN in Travemünde«.
Mit über 2000 Notärztinnen und -ärzten aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Bremen setzt sich die AGNN seit über 30 Jahren für die Weiterentwicklung der notfallmedizinischen Versorgung der Bevölkerung ein. »Der Kongress ist dabei ein wichtiges Forum zum Austausch und zur Verbesserung der Notfallmedizin«, sagt Dr. Wirtz, Chefarzt und Leitender Notarzt aus Hamburg. »Die Bürger erwarten von uns im Notfall sofortige Hilfe und Versorgung durch Fachexperten. Hier diskutieren wir über drei Tage die aktuellen Fachfragen, aber auch die neuen politischen Rahmenbedingungen der Gesundheitspolitik.«
Neuerungen in der Organisation des Rettungsdienstes, bessere Qualifikation des Rettungsfachpersonals und neue medizinische Erkenntnisse in klaren Standards formuliert sind bereits Realität in der täglichen Versorgung geworden. Neben den Fachbeiträgen zur Versorgung von Kindernotfällen, schweren Unfallopfern und der Rolle des Rettungsdienstes in Terrorlagen wollen die Notärzte auch aus anderen Bereichen lernen: So spricht Flugkapitän Hans Härting aus Wien über das Thema Patientensicherheit und was die Notfallmediziner aus der Luftfahrt lernen können.
Spannend sind auch neu vorgestellte Trainingskonzepte: so zeigt Dr. Flemming aus Hannover erstmals ein neues Konzept zum Training von Einsatzkräften für Großschadenslagen mit dem Einsatz digitaler Technik mit Virtueller Realitätsabbildung. Die Teilnehmer bekommen 3D-VR-Brillen und gehen durch realistisch abgebildete Schadensstellen und können so die Einsatzorganisation in solchen Lagen trainieren. AGNN/HL Live – Fotos Karl Erhard Vögele