ORTSGESCHEHEN 4 575
Travemünde 24.03.2019
Sonntag auf der Waterfront
Viele Spaziergänger schauen sich auf der Großbaustelle den Baufortschritt an
Mancher verbrachte den sonnigen Sonntag im Gartenstuhl. Andere nutzten den Tag für einen ausgedehnten Spaziergang, sei es aus Spaß oder weil die Fitness-App es so verlangt. Auch auf der Waterfront-Großbaustelle war wieder viel los.
Vom Priwallstrand aus gesehen ist die Baustelle, wenn man einen kleinen Umweg über den Ankerplatz macht, frei zugänglich. Viele Passanten kletterten aber auch kurzerhand über die Absperrung der Steganlagen.
Wer einen Blick die Böschung hinab wirft sieht dort etliches an Plastik und Styropor, was wohl bald in die Trave und die Ostsee geschwemmt wird. Der Baustellenmüll im Meer wird immer wieder mal in den sozialen Netzwerken kritisiert.
Auf der Großbaustelle sah man am Sonntag etliche Leute mit Plänen in der Hand. Man versuchte festzustellen, welche Wohnungen noch zum Kauf frei sind und welche nicht. Aber auch Priwaller waren unterwegs, die sich ein Bild vom Baufortschritt auf der Halbinsel machen wollten.
Hat man sich bis zum anderen Ende der Großbaustelle durchgeschlagen, sind wieder Zäune im Weg. Der große Bauzaun, auf dem das Schild »Kein Durchgang zur Passat« steht, scheint ein wenig auseinandergeschoben worden zu sein. Davor standen zögernd die Passanten, manche gingen einfach durch, andere drehten lieber um.
Auch der große Platz vor dem Restaurant »Seglermesse« steht noch voller Bauzäune. Die Platz sollte eigentlich schon zur Eröffnung des Restaurants fertig sein, nun geht es in die zweite Bauzaun-Saison.
Schließlich liegt die Waterfront hinter den Spaziergängern und es geht über die heiß diskutierte Kohlenhofspitze. Der Imbisswagen von »Eis-Klaus« bot einen traurigen Anblick, da geschlossen. Auf dem Priwall wird erzählt, dass sich Stammkunden gelegentlich trotzdem dort treffen und ihren Kaffee eben von zu Hause mitbringen. Der soziale Treffpunkt fehlt eben.
Vor der Passage mit der Autofähre auf die Stadtseite gilt es dann, den Ticketautomaten zu füttern, was am Sonntag gar nicht so einfach war: Auf einem Gerät prangte ein Schild, dass der Apparat außer Betrieb sei. Vor dem anderen stand gegen Mittag eine größere Traube Radfahrer. Doch alles herumdrücken auf dem Touchscreen nützte nichts: Der Automat wollte keine Münzen annehmen und schon gar keine Fährkarte herausgeben. So entschieden sich die Passagiere nach kurzem Zögern, halt ohne Fahrkarte die Fähre in Anspruch zu nehmen. TA