SCHULE
Travemünde 21.03.2019
Stadtschule: Alle Kinder sind wohlauf
Am Freitag wird der normale Schulbetrieb wieder aufgenommen
Der »Chemieunfall« (TA berichtete) an der Stadtschule hat dramatischer ausgesehen, als er am Ende (zum Glück) war. So gab es tatsächlich nur zwei Verletzte: Den Schulleiter und den Hausmeister, die dicht an dem ausgelaufenen Reinigungsmittel dran waren.
Einige Grundschüler mögen verständlicherweise mit der Situation emotional etwas überfordert gewesen sein, verletzt wurde aber niemand. Auch die Erwachsenen, die auf Anraten des Schulleiters vorsorglich ins Krankenhaus gebracht worden waren, kamen ohne Blessuren davon.
Nur Schulleiter Michael Cordes und sein Hausmeister hatten etwas viel von dem Reinigungsmittel eingeatmet, als sie den Karton mit den 25 Flaschen in einem Kriechkeller der Schule fanden. Allerdings nicht im kritischen Bereich.
Es bleibt die Frage, wieso die Flaschen dort über so viele Jahre standen und nicht vom Gebäudemanagement der Hansestadt Lübeck (GMHL) entsorgt wurden.
Nach Auskunft der Schulleitung wurde die Schule mittlerweile gereinigt. Der Kriechkeller wurde noch einmal ordentlich abgesucht. Am Donnerstag blieb die Schule geschlossen (TA berichtete). Kinder, die nicht zuhause bleiben konnten, wurden im Haus der Jugend Travemünde gut versorgt und betreut.
Als vorbildlich bezeichnet Schulleiter Michael Cordes den Kontakt zur Einsatzleitung der Rettungskräfte. Auch die Schule sei gelobt worden: Nach zweieinhalb Minuten war das Gebäude bereits evakuiert. Unter anderem gibt es einmal im Jahr eine Evakuierungsübung mit der FF Travemünde unter der Leitung von Thomas von Rönn.
Am Freitag wird der reguläre Schulbetrieb wieder aufgenommen, die Eltern wurden bereits informiert. Im Unterricht werden dann auch die Ereignisse vom Mittwoch noch einmal entsprechend aufbereitet. TA
Als klar war, dass etwas nicht stimmte, hat die Stadtschule Travemünde zuerst die Kinder aus dem Gebäude geschickt, eine Sache von zweieinhalb Minuten. Dann wurde die Feuerwehr gerufen und auch mitgeteilt, dass keine Kinder mehr im Gebäude sind. Doch warum wurde die Freiwillige Feuerwehr Travemünde, deren Wache nur wenige hundert Meter von der Schule entfernt ist, nicht alarmiert? Zwar werden die Freiwilligen Feuerwehren bei Gefahrguteinsätzen nicht alarmiert. Aufgrund der vielen Schüler und der zunächst angenommenen vielen Verletzten muss das Einsatzstichwort dann aber hochgestuft worden sein. Spätestens in diesem Moment hätte auch die Travemünder Feuerwehr hinzugezogen werden müssen, was aber offenbar nicht passiert ist. TA