ORTSGESCHEHEN 10 666
Travemünde 08.03.2019
Gibt es bald Kabarett im Strandbahnhof?
Gespräche zwischen Kulturbühne und Eigentümer
Im Dezember 2017 fiel der letzte Vorhang im Kulturbahnhof, die beliebte Spielstätte Hafenbahnhof war für die Kulturbühne damit Geschichte (TA berichtete). Jetzt gibt es Gespräche über ein anderes historisches Bahnhofsgebäude im Seebad. Wird der Strandbahnhof zum neuen Kulturbahnhof?
»Mit Herrn Hovestädt habe ich gesprochen, der war hier«, bestätigt Bahnhofs-Eigentümer Ralph Kaeger-Thofern auf Nachfrage an »Travemünde Aktuell.« Allerdings: »Er hatte Interesse daran, den Bahnhof quasi komplett zu mieten. Das ist nicht so das, was ich im Auge habe.«
Ralph Kaerger-Thofern möchte den Bahnhof zum ständig belebten Treffpunkt mit vielen Akteuren machen. Dabei wäre die Kulturbühne willkommen: »Wir können gerne zusammen Veranstaltungen machen«, sagt Ralph Kaerger-Thofern. Nur eben im Rahmen von etwa vierundzwanzig Terminen im Jahr. Mit vorherigem Auf- und anschließendem Abbau. Seiner Meinung nach ist das logistisch machbar.
»Er hat gute Veranstaltungen gemacht, ich würde gerne was mit ihm zusammen machen«, sagt Ralph Kaerger-Thofern anerkennend über die Arbeit von Kulturbühnen-Geschäftsführer Wolfgang Hovestädt. Aus dem Gespräch heraus hatte er allerdings den Eindruck, dass die Kulturbühne lieber etwas festes haben wolle. Die Kulturbühne wolle sich aber den Vorschlag überlegen. »Wenn er auf mich zukommt und da mitmacht, bin ich dabei«, sagt Ralph Kaerger-Thofern.
Wolfgang Hovestädt bestätigt ebenfalls auf Nachfrage ein kurzes Gespräch, ist aber der Meinung, dass der Strandbahnhof das, was der alte Kulturbahnhof hatte (etwa den Backstage-Bereich mit Künstlergarderobe, Beleuchtung, Ton) nicht würde bieten können. »Das ist eine Halle und wird auch eine bleiben. Daraus kann man kein anspruchsvolles Theater machen. Auch mal abgesehen von den Toiletten – das sind viel zu wenige – wegen der Versammlungsstättenverordnung sind viel mehr vorgeschrieben. Nein, der Standbahnhof kann gar nicht infrage kommen«, bedauert er. TA
Bahnhof soll Treffpunkt werden
»Das kommt alles weg!«, sagt Ralph Kaerger-Thofern mit Blick auf die Gastronomie-Utensilien und ähnliches, was am Rande des Bahnhofsgebäudes gelagert ist. Nur ein Stapel Bretter soll bleiben, um weitere Tisch-Bank-Kombinationen zu bauen. Ein Prototyp ist schon bei den Gepäckfächern zu sehen. Auch auf dem ehemaligen Bahnsteig soll aufgeräumt werden. Noch vor Saisonbeginn soll alles fertig sein. »Ich hoffe bis Ende März«, sagt Kaerger-Thofern. Auf den kürzlich ausgehobenen Graben entlang des Zugangs hat er allerdings keinen Einfluss: Da legt die Bahn gerade einen eigenen Stromzugang.
Auch die Bemühungen um neue Mieter gehen weiter: »Wir sind gerade dabei, mit Leuten über die Wiederbelebung der Kneipe zu sprechen«, verriet Ralph Kaerger-Thofern im Gespräch mit »Travemünde Aktuell«. »Und dann waren Leute da, die sich für das China-Restaurant interessieren. Es ist im Augenblick viel im Gespräch.« Mit besserem Wetter ab Ende April soll es auch wieder Flohmärkte im Außenbereich geben. Ziel ist, den Bahnhof so zu beleben, dass er »zentraler Treffpunkt von diesem Ortsteil wird«, sagt Ralph Kaerger-Thofern. TA
Kommentare
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Kommentar von Ingbert Schmitt am 08.03.2019 [3,6/128]
Kommentar: So langsam wird es lästig – alles nichts neues! Der Strandbahnhof sollte sich lieber mal von einer besseren Seite zeigen! Schlimmer als vor dem Verkauf ...... und Herr Hovestädt macht sich langsam zum Hofnarr!!!
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Kommentar von MaTThias am 09.03.2019 [2,6/75]
Also mich würde es mal wirklich brennend interessieren, wem denn nun mittlerweile der Strandbahnhof gehört? Da blickt man ja überhaupt nicht mehr durch. Die Bahn AG hat ihn ja noch nicht verkauft und hatte damals restauriert. – OK, viel Pfusch am Bau, aber das kommt in den besten Familien vor! Aber, das Land und die Kumune hatte damals auch Gelder locker gemacht für den Bahnhof. Dann kam Herr Kaerger-Thofern als Investor, der aber anscheinend nicht der Eigentümer ist. Zudem sitzt ja auch noch das Touristenbüro dort drin und das ist natürlich in Verbindung zu bringen mit der Stadt Lübeck. Also einfach ist anders. Klare Frage: Wem gehört rechtlich der Strandbahnhof?
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Kommentar von Amüsierter Beobachter am 09.03.2019 [3,0/85]
Oh shit, Herr Schmitt. Inzwischen hat wohl jeder kapiert, dass Sie Herrn Hovestädt nicht besonders mögen. Rufen Sie ihn doch an oder schreiben ihm einen Brief (bitte einen nicht-öffentlichen), anstatt die Leser der TA mit sinnfreien Kommentaren zu jedem Artikel, in dem der Name Hovestädt vorkommt, zu langweilen.
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Kommentar von Ninette Mathiessen am 09.03.2019 [3,7/91]
Ich hoffe sehr, dass man Herrn Kaerger-Thofern hier beim Wort nehmen kann. Persönlich habe ich den Eindruck, dass eine Überforderung des Bahnhof-Eigentümers vorliegt. Die Räumlichkeiten haben zwar Potenzial, sind aber in der momentanen Aufteilung in keiner Weise für einen Theaterbetrieb, von wem auch immer betrieben, geeignet. Und um die Unordnung um das Gebäude herum und die unwirtlichen Zustände im Innern des Gebäudes in den Griff zu bekommen, dafür bedarf es einer Mannschaft. Doch diese Manschaft zu finden, in einem Ort in dem von sämtlichen Protagonisten nur nach rechts und links gebissen wird, viele schlau daher schwätzen, aber kaum einer ausreichend Tatkraft, Rückgrat oder Empathie mitbringt, um einem, von dem man Großes erwartet, mal zu helfen, da wage ich zu bezweifeln ob wir mit einem » neuen zentralen Treffpunkt« mittelfristig rechnen können. Liebe Travemünder, nicht immer mit dem Finger auf andere zeigen.... selbst mal anpacken! Ich wäre dabei!!
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Kommentar von Thomas Thalau am 09.03.2019 [3,3/75]
Hallo Ninette-vielleicht könnten wir Travemünder den 23. März (Sauberes Schleswig-Holstein) nutzen, um Herrn Kaerger-Thofern tatkräftig beim Aufräumen unterstützen!
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Kommentar von E. Noge am 09.03.2019 [3,0/68]
Herr MaTThias, auf Ihre Frage »wem gehört der Bahnhof« gibt es m.E. folgende Antwort: Herr Ralph Kaerger-Thofern ist auf jeden Fall, so wie es aussieht der Besitzer, und wenn er den Bahnhof vollständig bezahlt hat, dann ist er Besitzer und Eigentümer sogar in einer Person. Wenn sie das nun, wie Sie schreiben, brennend interessiert, dann wäre doch die Frage angebracht, wie Sie jetzt darauf brennen, auf Grund dieser hochkarätigen Information uns einen sensationellen Vorschlag zu machen. Ich bin gespannt auf Ihren in Kürze folgenden Text.
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Kommentar von MaTThias am 09.03.2019 [3,1/72]
E. Noge, warum eine solch agressive Argumentation? Ich habe ganz normal eine Frage gestellt und sie kommen hier nur agro herüber. Warum? Diese Frage ist absolut berechtigt, denn die Bahn AG gibt keinen Bahnhof weg, wenn die komplette Kaufsumme nicht auf dem Konto erscheint. Was hat die Stadt Lübeck und die LTM für Anteile an diesem Objekt, wer steht im Grundbuch? Herr Kaerger-Thofern wohl eher nicht. Bisher wurden auf jeden Fall keinerlei Infos hierüber bekannt gegeben. Wie ich aus anderen Quellen erfahren musste, trifft man nur auf eine Mauer des Schweigens... Und bevor sie wieder anfangen sich selbst den Puls hochzutreiben: Das Ganze hat nur bedingt etwas mit der Nutzung zu tun, eher mit der Zukunft des Bahnhof.
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Kommentar von Ninette Mathiessen am 10.03.2019 [3,5/43]
@Thomas Thalau: Fantastisch! Sehr gute Idee.... bitte direkt an Herrn Kaerger-Thofern weiterleiten, damit er uns einteilen kann! Wenn er diese Zeilen selbst liest, hier der Aufruf zur Erstellung eines Einsatzplans. Treffpunkt für alle Freiwilligen kann gern bei mir in der Galerie sein (ist ja gegenüber). Samstag 23.03. // 10:00 Uhr! Juchuuuu das wird ein Spaß!
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Kommentar von Palte am 13.03.2019 [4,1/16]
Herr Hovestädt kann’s nicht lassen – gut so für die Kultur in Travemünde – vielleicht wird ja was draus und das auch ohne die bedauerlichen Manöver, dass immer und irgendwann was aus dem Ruder zu laufen droht. Man kann da nur Gutes wünschen. Gutes wünschen kann man auch dem Start des neuen Veranstalters »Travekultur« und das ausgerechnet in der Historischen Aula der Stadtschule mit der Show »Gabi wartet im Park«. Blicken wir um die 10 Jahre zurück: da sollte die Aula der neue Standort für die Stadtbücherei werden, die ja inzwischen woanders untergekommen ist. Der Bürgersinn wehrte sich, die Aula konnte gerettet werden, nicht zu letzt auch durch Herrn Hovestädt, der dort unter zum Teil widrigen Umständen (man kann alles nachlesen in Travemünde Aktuell) damals mit den Vorstellungen des Vereins Kulturbühne begann. Nun hat er dort einen Nachfolger und man ist gespannt, wie sich dort die Kultur an der Trave entwickelt. Wer immer meckert, hier sei nix los, der hat jetzt erst mal Pause.
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Kommentar von David Kidon am 13.03.2019 [4,3/13]
@Matthiessen&Thalau: Die vorgeschlagene Aktion hat etwas Rührendes und appelliert an den Bürgersinn alter Facon! Aber es muss auch erlaubt sein zu fragen: Warum kauft ein Investor einen solchen, heruntergekommenen Bahnhof, wenn er ihn nicht angemessen bewirtschaften kann?
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