POLITIK 2 145
Travemünde 13.02.2019
Hafenumbau und Hochwasserfragen
Der Travemünder Ortsrat tagte auf dem Priwall
»Herzlich willkommen zur Ortsratssitzung« begrüßte der Vorsitzende Gerd Schröder (CDU) am Mittwochabend die Besucher der öffentlichen Sitzung. Diesmal in der Seglermesse auf dem Priwall. Themen waren der Fischereihafen und Hochwasser auf dem Priwall.
Los ging es mit dem Hafen, wozu Vertreter der »Lübeck Port Authority« (LPA) sprachen. Die Behörde ist für die Infrastruktur wie zum Beispiel Kaianlagen sowie die neue Fischereihalle zuständig. Den Hochbau mit Eigentumswohnungen und Gewerbeflächen macht ein privatwirtschaftliches Unternehmen. Baubeginn durch das LPA ist für April 2019 vorgesehen, die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts mit den Steganlagen der Fischer für Herbst 2019. Die Fischerhalle soll bereits im Ende März/Anfang April fertig sein. Erheblich später als vorgesehen. Zuletzt hatte das Hochwasser dem Rohbau zugesetzt.
Fragen drehten sich darum, ob man weiterhin mit dem Auto zum Fischkauf in den Hafen fahren kann und ob es weiterhin Fischverkauf direkt vom Kutter geben wird. Beides wurde bejaht.
Thema Hochwasser auf dem Priwall
»Herr Senator Hinsen steht jetzt zur Verfügung für die Hochwasserfragen«, läutete der Ortsratsvorsitzende Gerd Schröder den Themenwechsel ein. Den Auftakt machte Eckhard Erdmann vom Priwallverein, der die Gullys und die Senke an der Landesgrenze als Problematik nannte. Das betreffe nicht nur die Travemünder, sondern auch die Betreiber der Feriendörfer würden sich Sorgen machen.
Senator Ludger Hinsen (CDU) verwies auf die verschiedenen Hochwasser-Anträge in der Bürgerschaft, deren Sitzung einen »sehr speziellen Verlauf« genommen habe. Dort war vier Stunden lang nur über Straßennamen debattiert worden. Die Anträge seien deshalb nicht behandelt worden.
Die Entsorgungsbetriebe würden sich jeden einzelnen Gulli nochmal ansehen und eventuell Rückstauklappen einbauen. Und die Feuerwehr käme immer noch über die Mecklenburger Landstraße, ebenso wie die Priwallfähre noch fahre.
Ein Hochwasser, bei das nicht so sei, käme nur alle 200 bis 300 Jahre vor und würde dann auch erhebliche Teile der Stadtseite betreffen. In so einem Fall würden aber auch Hubschrauber eingesetzt.
Eckhard Erdmann erinnerte noch einmal an die erhoffte kurzfristige Lösung an der Landesgrenze, wozu Kontakt mit Mecklenburg Vorpommern aufgenommen werden solle. Dazu sei ein Wall notwendig, wie er bereits beim dortigen Parkplatzbau angelegt worden sei.
Ludger Hinsen erklärte, es hätte Kontakte nach Mecklenburg gegeben. Das werde auch über die Landesregierung laufen. »Mecklenburg-Vorpommern zu irgend etwas zu bringen, ist eine ganz, ganz schwierige Sache«. Weiter verwies Hinsen auf die Beschlüsse der Bürgerschaft, die hoffentlich bald erfolgen würden. Bürgerschaftsmitglied Ulrich Krause (CDU) meinte, auf Mecklenburg zu warten, würde Jahre dauern. Es könne nur eine Lübecker Lösung geben.
Eckhard Erdmann meinte, der zuständige Referatsleiter in Schwerin hätte dringend um Kontaktaufnahme gebeten. Das sei vor zwei Jahren gewesen und er sei sehr enttäuscht. Hinsen gab überraschend den Ball an Eckhard Erdmann zurück: »Sie sind doch wortgewandt«, sagte Hinsen.
»Soll ich als Bürger des Priwalls jetzt ...«, wunderte sich Erdmann daraufhin.
Eine Zuhörerin begrüsste daraufhin, dass Hinsen nun seinen Titel abgebe und Eckhard Erdmann Senator werden solle. TA