POLITIK
Travemünde 05.02.2019
Infoabend Priwall
Im Kern geht es darum, ob es eine vertragliche Verpflichtung zur Bebauung der Kohlenhof-Spitze gibt oder nicht. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 05. Februar, um 18:30 Uhr im Restaurant »Seglermesse« (Priwallpromenade 33) statt und ist öffentlich. TA
- Dienstag, 05. Februar 2018
- 18:30 Uhr
- Restaurant »Seglermesse«
- Priwallpromenade 33
- 23570 Travemünde
- Veranstalter: Gemeinschaft der Priwallbewohner
Auf der Januar-Veranstaltung des Priwallvereins war der Hochwasserschutz ein beherrschendes Thema. Besonders ein kleiner Abschnitt an der Landesgrenze wird bei Hochwasser regelmäßig überspült. Im Januar sollen dort Menschen in ihren Autos festgesessen haben. Jetzt gab es aus der Politik eine Reihe von Anfragen zum Hochwasserschutz auf dem Priwall (TA berichtete). Zu einer Anfrage der Lübecker FDP liegt jetzt die Antwort aus dem Bauausschuss vor.
- Anfrage der FDP (21.01.2019): Die Mecklenburger Landstraße, die bei Hochwasserereignissen stets eine wichtige Rolle spielt als Verkehrs- und insbesondere auch als Fluchtweg übernimmt, soll verbreitert werden. Wurden bei den Planungen dieser Maßnahme bereits Überlegungen im Hinblick auf einen gezielten Ausbau als Hochwasserschutzanlage angestellt? Was bedeutet der Ausbau der Straße für den Hochwasserschutz auf dem Priwall? Ist eine Niveau-Anhebung der Mecklenburger Landstraße auf ein einheitliches Niveau und damit der Ausbau der Straße zu einem Hochwasserschutzdamm geprüft worden? Ein solcher Damm erscheint sinnvoll, wenn er sowohl auf der Seite Schleswig-Holsteins als auch auf der Seite Mecklenburg-Vorpommerns durchgängig befahrbar wäre. Wie viele Straßenmeter müssen dazu auf beiden Seiten jeweils angehoben werden? Mit welchen Kosten ist jeweils zu rechnen? (Eine grobe Schätzung reicht erst einmal!)
- Antwort der Verwaltung (04.02.2019): Es sind keine Planungen zur Höherlegung der Mecklenburger Landstraße bekannt. Mit Grenzöffnung hat der damalige Bereich Verkehr Planungen zum Ausbau der Straße vorgenommen und im Haushalt mehrfach im I-Programm angemeldet, die aber nie in eine digitale Entwurfsplanung überführt worden sind (wurden schon im I-Programm immer gestrichen). Auch wurden die damaligen Querschnittsvarianten nie bereichsintern abgefragt bzw. kommuniziert. So wurden in den letzten 10 Jahren im damaligen »Planquerschnitt« schon Bäume gepflanzt ohne dass dazu eine hier bekannte Abstimmung erfolgte. Die Abteilung Verkehrsplanung hat immer mal wieder verschiedene Querschnittsvarianten für einen Straßenausbau insbesondere mit Blick auf die Radwegführung für die Straße geprüft. Eine Höherlegung ist bei Vernachlässigung der damit verbundenen Kosten immer möglich. Da es sich um einen längeren Abschnitt (1 bis 2,3 Kilometer, der genaue Höhenverlauf der K3 ist hier nicht bekannt) handelt, entstehen da schnell Bausummen von drei bis fünf Mio. Euro. Es könnte höchstens über den Förderfond Küsten-/Klimaschutz der EU (Anpassung an den Klimawandel => Zunahme der Hochwasser...) eine Förderung beantragt werden. Zu berücksichtigen ist bei einer Höherlegung die Anbindung an den Bestand, Fällung von Straßenbäumen und dass ggf. auch Grunderwerb erforderlich sein wird. Hier wird nicht von einem sinnvollen Kosten/Nutzen-Verhältnis ausgegangen. Es stellt sich auch die Frage, welche Schäden durch ein Hochwasser entstanden sind und welche davon wären z. B. bei einer 50 cm höher liegenden Fahrbahn nicht entstanden? Für eine Variantenuntersuchung mit grober Kostenschätzung sollte man – so es gewünscht wird – ein Büro beauftragen und eine Vorplanung mit ggf. zwei bis drei Varianten (für verschiedene Hochwassersituationen) erstellen lassen. Eine Beachtung des Baugrundes wäre hier zwingend – gerade wenn man zusätzliche Belastung durch Höherlegung der Fahrbahn einplant. Kosten für Baugrund/Vorplanung ca. 30.000 bis 50.000 Euro (je nachdem, wo man hin möchte, bis zu 80.000 Euro). Dauer mindestens sechs Monate. Sollte es sich lediglich um eine lokale Straßensenke handeln, die »erhöht« werden muss (wovon gemäß Anfrage nicht auszugehen ist), wo wäre eine kurzfristigere überschlägige Planung möglich.