POLITIK
Travemünde 31.01.2019
Jahrzehntelange Debatte um eine Senke in der Straße
»Hochwasserschutz auf dem Priwall« ist am Donnerstag Thema in der Bürgerschaft

Es gehe um 40 Meter Straße, hatte Günter Wosnitza vor zwölf Jahren erklärt. Das Problem damals wie heute: Für Autos, auch Krankenwagen, ist die Straße bei der Landesgrenze bei Hochwasser unpassierbar. Weil besagte Senke dann einfach volläuft. Und wenn dann die Priwallfalle ausfalle, auch darauf wies Wosnitza schon damals öffentlich hin, säßen Einheimische wie Urlauber fest.
Mehr als ein Jahrzehnt später beschäftigt sich die Politik immer noch mit dem Thema. Die Lübecker Grünen wollen von der Stadt bis Juni 2019 ein »Konzept zum Hochwasserschutz des Priwalls« sehen. »Die wichtigste Zielsetzung ist, die Mecklenburger Landstraße besser gegen Überschwemmung zu sichern«, heißt es in dem Antrag der GRÜNEN, der jetzt in der Bürgerschaft verhandelt werden soll.
Auch andere Fraktionen haben sich Gedanken zu dem Thema gemacht. »Freie Wähler & GAL« wollen ebenfalls bis Juni ein Konzept sehen. Die FDP will von der Stadt wissen, ob eine Niveau-Anhebung der Mecklenburger Landstraße geprüft worden sei. Und die CDU möchte gemeinsam mit der SPD durchsetzen, »bei den Planungen für den Aus-/Umbau der Mecklenburger Landstraße die Belange des Hochwasserschutzes derart zu berücksichtigen, dass der Priwall auch bei extremem Hochwasser über diese Straße erreichbar ist.«
Das Thema beschäftigt nach wie vor auch die Rettungskräfte. Gerade der Landübergang nach Mecklenburg sei derzeit bei der Bereichsleitung in Lübeck im Gespräch, berichtete Thorsten Clausen, Wehrführer der FF Priwall, im Januar auf einer Versammlung des Priwallvereins. Er hoffe, »dass wir da endlich mal zu Potte kommen«, so Clausen. »Denn das wäre eine ganz einfache Lösung, dass wir zumindest vom Festland nicht abgeschnitten sind.« TA