WETTER
Travemünde 20.01.2019
Spaziergang ohne Aussicht
Eigentlich ist das Winterwetter sehr schön. Der Reif auf den Bäumen vermittelt einen wunderbaren Eindruck. Nur etwas zu sehen gab es am Sonntag kaum, eher waren meist Motorengeräusche vom Wasser her zu hören, deren Quelle man nicht sieht. Der dichte Nebel hielt sich den ganzen Tag. Und zumindest eines ist klar: Es bleibt auch die kommenden Tage winterlich. Warmes Wasser, kalte Luft: Die Bedingungen für Nebel bleiben uns erhalten.
Ob und wann der Nebel entsteht, lässt sich kaum vorhersagen. So war auch für Sonntag zumindest etwas Sonnenschein angesagt, zu sehen war davon nichts. Eine Fahrt mit der Priwallfähre wird für den, der an Deck steht, zur Reise ins Ungewisse. Mit den Augen zu sehen ist die andere Seite erst einmal nicht. Nur der Fährführer sieht auf dem Radar, wo die Reise hingeht und wie er das Schiff sicher ans andere Ufer steuert. Auch auf der Mole ist »Schiffe gucken« nur angesagt, wenn die großen Pötte den Hafen verlassen oder einlaufen und ganz nahe an der Nordermole verbeifahren. Schemenhaft tauchen sie auf und nach kurzer Zeit verschwinden sie wieder im Nebel. Das Brummen der Maschine, die rauschende Bugwelle künden vom Nahen des Schiffes und das quirlende Schraubenwasser achteraus begleiten es noch lange Zeit. Der schwache Wind mit etwa einer Windstärke aus südwestlichen Richtungen macht es möglich.
Selten gab es so viele widersprüchliche Wetterprognosen. Einige erwarteten Sonne, einige Niederschlag und andere weiterhin Nebel. Fest steht nur, es bleibt vorerst kalt. Auch am Tag wird kaum die Null Grad Grenze geknackt. Und einige Schneeflocken könnten fallen. Die größte Chance dafür gibt es am Donnerstag. HL Live/KEV – Fotos Karl Erhard Vögele