TOURISMUSWIRTSCHAFT 7 1213
Travemünde 23.12.2018
»Willkommen auf Norddeutschlands größter touristischer Baustelle«
In einem Jahr soll die »maritime Freizeitwelt« auf dem Priwall zu erleben sein
Nur wenige Menschen waren am Tag vor Heiligabend auf dem Waterfront-Gelände unterwegs. Mit Regenschirm und Regencape dem ungemütlichen Wetter trotzend. »Willkommen auf Norddeutschlands größter touristischer Baustelle« steht auf einem Bauschild im Passathafen.
Nach wie vor versperren oft Bauzäune den Weg. Einige Passanten überlegten daraufhin, ob sie trotzdem einfach durchgehen sollten. Entschieden sich dann aber für den Umweg durch das Wäldchen.
Weiter hinten blieb ein Pärchen in Regencapes an einem der vielen Pläne und Visualisierungen an den Bauzäunen stehen und beriet sich darüber, ob die Villen vielleicht noch weiter in den Wald hinein gebaut werden.
Eine weitere Gruppe wunderte sich über die Abstände zwischen den Gebäuden: »Das ist jetzt aber bisschen dicht aufeinander«, meinte einer. Und ein weiterer sinnierte darüber, wie man denn zuhause wohnen müsse, um dann in solcher Enge Urlaub machen zu wollen.
Die Stimmung unter den wenigen Baustellentouristen mag natürlich der trüben Witterung und der noch unfertigen Anlage geschuldet sein. Wenn alles steht, sollen 507 Ferienwohnungen für 2 bis 8 Personen im Bereich des Passathafens Urlaubsgästen ein Quartier bieten. Dazu kommen Unterhaltungsangebote: »Ab Herbst 2019 erwartet Sie eine maritime Freizeitwelt mit Rundum-Erlebnispromenade, Dünen Adventure Golf, Beach Club, Restaurants, Shops und Indoor-Spielparadies« ist auf einem der Bauschilder zu lesen.
Zu den Touristen sollen sich auch noch beruflich Reisende gesellen: Im »Ostsee TagungsCenter Slow Down für unvergessliche Erlebnistagungen am Strand«, das ebenfalls ab Herbst 2019 zur Verfügung stehen soll. Auf Transparenten werden bereits »motivierte und engagierte Teamleiter/innen« gesucht. »Ihre neue Karriere beginnt hier!« wirbt ein Transparent auf der Baustelle. TA
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Kommentare
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Kommentar von Christian Jäger am 23.12.2018 [3,0/212]
Willkommen in Bunkermünde!
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Kommentar von Heinzelmann am 23.12.2018 [3,0/221]
Bisschen dicht ist doch gut. Da kann man sich Butter oder Marmelade vom Nachbarn direkt über den Balkon reichen lassen. Die Front am Wasser steht. Die Hauptsache ist doch die Rendite (0,1 ist auch »bis zu 8«) und die »goldenen Handschläge«? Wir Bürger dürfen nur bezahlen. Wo auf der Welt bekommt ein Bauherr auf seinem privaten Grundstück die Wege und Straßen von der Kommune bezahlt?
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Kommentar von Rosa Stilzchen am 23.12.2018 [3,0/195]
Wie heißt es neoliberal: Der Markt entscheidet! Nach wenigen Jahren wird die »Waterfront-Blase« mangels Qualität platzen.Dann wird sich Travemünde wieder »neu erfinden« müssen -hoffentlich ohne die derzeitigen Neu-Erfinder Hollesen, Kirchhoff und Lukas! Aber Hollesen wird dann schadlos auf seinen Profit gekommen und »das sinkende Schiff rechtzeitig verlassen haben«!
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Kommentar von BetonHasser am 24.12.2018 [3,0/174]
Willkommen im Beton Ghetto. Seit drei Jahren Dauerbaustelle, und weiter nur Wohnungen aber keine touristische Infrastruktur. Versprochen wurde viel, früher sogar mal ein Freizeitbad auf dem Priwall, eine Mikrobrauerei und der Rundgang auf zwei Promenaden. Während die ersten beiden Dinge längst passé sind, wird es mit Letzterem mangels Personenfähre im Herbst und Winter nichts. Egal, die Wohnungen werden selbst zu völlig überzogenen Preisen erworben, ob diese je ausreichend Rendite einspielen, darf man bezweifeln. Welcher Urlauber mietet denn im Hochsommer so eine Bude für 2000€ und mehr pro Woche? Das sind reale Zahlen, wenn man mal schaut, was Novasol bzw. Landal Ende Juli für eine Wohnung mit zwei Schlafzimmern verlangen. Der Wahnsinn. Und dafür darf man direkt die Nachbarn sehen und hören. Dann lieber ab in die kleinen Holzhäuser nebenan, da baute Hollesen noch etwas luftiger, wohl auch, um sich für Waterfront die Mehrheiten zu sichern?
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Kommentar von SLC Roth am 24.12.2018 [2,9/161]
Es ist alles schon gesagt. Herr Hollesen macht seinen Schnitt.Einige Herren in der Politik der Hansestadt auch und in ein paar Jahren hat Travemünde ein paar Bauruinen mehr. Qualität sieht ganz anders aus und Landschafts- und Städteplanung auch. Der Priwall war noch Natur pur und wird missbraucht.Man hätte dieses Revier auch anders aufwerten und dem Tourismus näher bringen können. Aber Geld regiert die Welt. Auch in Travemünde.
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Kommentar von MaTThias am 24.12.2018 [2,9/173]
Moin zusammen, also das gibt einem zum Fest den Rest! Je länger man diesem Bauvorhaben Beachtung schenkt, desto hässlicher wird es! Wenn dann alles zugebaut und verschandelt wurde, ziehen Hollesen und seine ... weiter. Wie ein Schwarm von Wanderheuschrecken treiben sie ihr Unwesen und zerstören das, was andere liebten. Mir fehlen da echt bald die Argumente. Diese Häuserschluchten bringen nur eines zu Tage Wut und Verzweifelung. Ich wünsche allen in Travemünde außer der genannten Person ein frohes Weihnachtsfest, Gesundheit und Frieden. MaTThias
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Kommentar von Helmut Wieck am 28.12.2018 [4,7/77]
Dann schaut Euch mal die Betonklötze am Fahrenberg an! Dagegen sind die Hollesen-Häuser auf dem Priwall fast filigran. Es hätte also schlimmer kommen können. Ich weiß, das macht es nicht besser...
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