POLITIK 2 57
Travemünde 15.11.2018
Carl Howe (GAL): »Wenn überhaupt, dann muss die Neue Teutendorfer Siedlung als autofreie Plusenergiesiedlung realisiert werden!«
Am 14. November 2018 wurde im Ortsrat Travemünde die Planung der »Neuen Teutendorfer Siedlung« vorgestellt. Die Planung geht auf eine Entscheidung des Senats aus Zeiten zurück, als Lübeck noch einen grünen Umweltsenator hatte. Dieses rief schon damals den Widerspruch einiger Mitglieder der Grünen hervor, die inzwischen in der GAL (grün+alternativ+links) organisiert sind.
Die GAL bleibt bei ihrer Forderung: »Keine Bebauung des Landschaftsschutzgebietes!«
»Wenn sich die Bebauung schon nicht verhindern lässt, dann muss sie in dieser exponierten Lage ein Mindestmaß an Klimaschutzanforderungen erfüllen«, fordert der GAL-Politiker Carl Howe, heute baupolitischer Sprecher der Fraktion FREIE WÄHLER & GAL in der Bürgerschaft, und benennt einen Katalog von Mindeststandards: »Das heißt dann, dass die neue Siedlung als Plusenergiesiedlung geplant wird. Dafür ist die Umsetzung der folgenden Maßnahmen unverzichtbar: Erstens die Wärmedämmung der Gebäude nach dem Passivhausstandard, zweitens Photovoltaikanlagen verbunden mit einer konsequenten Südausrichtung der Gebäude, drittens eine hochwertige wärmedämmende Verglasung mit einem U-Wert von 0,5.«
Nach den Vorstellungen der GAL muss das Gebiet der Siedlung autofrei gestaltet werden. Dazu soll außerhalb der Siedlung ein Parkdeck für Bewohner*innen und Gäste mit 0,2 Stellplätzen pro Wohneinheit entstehen. »Die Erschließung wird dann durch versenkbare Poller gesichert«, so Carl Howe weiter und fügt hinzu, dass Planungen dieser Art schon in ganz Deutschland umgesetzt wurden – zum Beispiel in Köln-Nippes, in Freiburg-Vauban, Tübingen-Schafsbrühl und vielen weiteren Orten.
»Darüber hinaus und für die GAL selbstverständlich fordern wir, dass dreißig Prozent der gesamten Wohnflächen als sozialer Wohnungsbau ausgelegt werden«, schließt der GAL-Vertreter im Bauausschuss: »Wir reden hier von Mindeststandards. Wir wollen die ganze Bebauung nicht, aber wenn, dann dürfen Bauverwaltung und Bürgerschaftsmehrheit nicht schon wieder die Latte der wohnungsbaupolitischen und ökologischen Kriterien unter Kniehöhe absenken. Schon jetzt denkt die Stadtplanung über eine zukünftige Vergrößerung des Wohngebietes nach. Dazu sagen wir Nein. Und was die Anfahrt in die Siedlung über den Gneversdorfer Weg angeht, das sehen wir äußerst kritisch.« PM
Quelle: Text: Pressemitteilung Freie Wähler & GAL, Foto: Archiv TA