MENSCHEN & MEER
Travemünde 27.10.2018
»Travemünde ist meine Heimat geworden«

Hartmut Hilse hat in allen alten Bundesländern gearbeitet, war als Warenhausgeschäftsführer und in den Zentralen großer Konzerne beschäftigt. Eine Station seiner beruflichen Laufbahn war das bekannte Herold-Center in Norderstedt. »Das ich von Grund auf umgebaut und saniert habe«, erzählt er. Dabei, in den frühen neunziger Jahren, wurde er gefragt, ob er Lions werden möchte. Hilse fühlte sich geehrt. Und ist bis heute sehr aktiv für die gemeinnützige Organisation: Die Gründung des Lions Club Travemünde als sogenannter »Herrenclub« und später des gemischten Lions Club Lübeck-Passat gehen auf sein Engagement zurück. Bis heute organisiert er die bekannte Lions-Veranstaltung »Christmas Belcanto«, die in diesem Jahr zum zehnten Mal stattfindet. Immer im historischen Saal des Atlantic Grand Hotel Travemünde, jetzt zum ersten Mal mit dem neuen Direktor Kay Plesse. Sehr angenehme Verhandlungen seien das gewesen, meint Hartmut Hilse. »Ich denke, dass wir uns nach der Veranstaltung zusammensetzen, um über ein weiteres Jahr nachzudenken.« Immerhin sind mit dem »Christmas Belcanto« in zehn Jahren schon rund 40.000 Euro eingenommen worden. »Die wir größtenteils in Travemünde eingesetzt haben«, sagt Hartmut Hilse. Angefangen mit 112 Besuchern hofft er zum Jubiläum auf 200 Gäste. »Mehr geht nicht«, sagt er. Gut möglich, dass sein Wunsch in Erfüllung geht: »Die Hälfte der Karten ist schon verkauft«, freut sich Hilse. Und er hat noch einen weiteren Wunsch: Dass Heather Lorimer wieder so wunderschön die Mimi aus »La Bohème« singt: »Das geht nach wie vor jedem unter die Haut«, sagt Hartmut Hilse. Viele Künstler und auch Besucher sind längst Stammgäste der Veranstaltung.
Harmut Hilse wohnt seit 22 Jahren fest auf dem Priwall. »Ich betrachte mich als Travemünder, wenn ich auch hier nicht geboren bin«, sagt er. Travemünde sei liebenswert und wunderschön. »Es ist meine Heimat geworden.«
Eines hatte er aber in all den Jahrzenten noch nicht gemacht: Den Alten Leuchtturm zu besuchen. Das holte er jetzt auf Einladung von »Travemünde Aktuell« nach und zeigte sich überrascht, wie hoch der Turm ist. Das hatte er von außen so nicht vermutet.
Den Aufstieg schaffte er aber trotz seiner inzwischen 80 Jahre gut und verriet auch, wie das kommt: »Ich habe noch mal eine ganz liebenswerte, nette, sympathische Frau kennen gelernt. Die etwas jünger ist und mich auf Trab hält«, sagt er. Seine erste Frau war vor sieben Jahren verstorben. »Ich kann jedem nur raten, der in ähnlicher Situation ist, zu versuchen, jemand kennen zu lernen, damit man nicht zuhause rumhockt. Sich nicht nur mit der Vergangenheit beschäftigt, sondern nochmal Perspektiven hat. Und das hält jung.« PM