VERKEHR
TRAVEMÜNDE 18.09.2018
Kontaktschleife statt Kreisverkehr

»Durch die notwendige Verlegung des Parkplatzes Baggersand an die Travemünder Landstraße und die ebenso notwendige Schließung der alten Parkplatzfläche für den Durchgangsverkehr, verlagern sich die Verkehre in den Kreuzungsbereich Teutendorfer Weg/Travemünder Landstraße. Der Abfluss des Verkehrs aus dem Teutendorfer Weg wird dadurch stark beeinträchtigt«, heißt es in einer Anfrage von Sabine Haltern (SPD Travemünde). Dazu gab es drei Fragen. Die Antworten liegen jetzt vor (siehe Infokasten unten).
Für Autofahrer, die aus Richtung der Teutendorfer Siedling nach links auf die Travemünder Landstraße wollen, hat die Verwaltung eine »mittlere Wartezeit von 38 Sekunden« ermittelt. Aus Sicht der Verkehrsplanung ist die Kreuzung damit »verkehrlich auskömmlich«. Trotzdem soll es im kommenden Jahr ein Kontaktschleife geben, die den Verkehrsfluss verbessert. TA
Die Antworten vom 03.09.2018 im Wortlaut
Die verkehrstechnische Untersuchung aus dem Bebauungsplan zum Vorhaben Fischereihafen sowie Baggersand hat unter Berücksichtigung der zusätzlichen Verkehre und der neuen Verkehrsführung ergeben, dass an der Kreuzung am Punkt Teutendorfer Weg / Travemünder Landstraße die Qualitätsstufe D (»)Der Verkehrszustand ist noch stabil.«) nach HBS (Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen) erreicht wird. Dies entspricht einer mittleren Wartezeit von bis zu 45 Sekunden an einer Einmündung. Diese Einstufung bleibt auch bei Berücksichtigung aller neuen Verkehre aus den avisierten Bauvorhaben auf dem Priwall bestehen. Die von uns durchgeführte Simulation ergab am erwähnten Knotenpunkt eine mittlere Wartezeit von rund 38 Sekunden (für Verkehre aus Richtung Teutendorfer Siedlung, die als Linksabbiegerauf die Travemünder Landstraße wollen). Aus den dargelegten Gründen (Gutachten und Simulation) wird die avisierte Gestaltung bzw. Dimensionierung des Knotenpunkts aus Sicht der Verkehrsplanung generell als ausreichend bewertet.
Welche Maßnahmen sind zur Entschärfung der verkehrlichen Beeinträchtigungen an dieser Kreuzung geplant?
Generell (s.o.) wird die zurzeit geplante Variante der Kreuzung als verkehrlich auskömmlich eingestuft. Die Stadt Lübeck verfolgt davon unbenommen als zusätzliche und kurzfristige Maßnahme die Einrichtung einer Kontaktschleife im Bereich der Einmündung aus Richtung Teutendorfer Weg in die Travemünder Landstraße. Diese würde mit der Fußgängerampel zwischen Verbrauchermarkt und Baggersand-Parkplatz (die Fußgänger-Lichtzeichen-Signalanlage (F-LSA) liegt heute unmittelbar westlich der Zufahrt zum Parkplatz Baggersand und rückt entsprechend der Planung künftig näher an den Teutendorfer Weg heran) geschaltet werden, sodass nach einer bestimmten Zeit, die die Kontaktstelle durch ein Fahrzeug auf der Fahrbahn darüber belegt ist, diese Ampel geschaltet werden würde. In Kombination mit einem vorgelagerten Haltestreifen auf der Travemünder Landstraße aus Richtung Skandinavienkai vor der Einmündung zum Teutendorfer Weg, wäre so das Abfließen von Fahrzeugen aus dem Teutendorfer Weg in die Travemünder Landstraße bis zur erwähnten Fußgängerquerung gewährleistet.
Als mittel- bis langfristige Lösung sieht das Mobilitätskonzept Travemünde zusätzlich eine Vollsignalisierung des Knotenpunkts vor, wobei die Lichtzeichenanlage im Teutendorfer Weg zu einer sog. BÜSTRA (koordinierte Lichtzeichen-Bahnübergangsanlage) aufgerüstet werden soll, um einen rechtzeitigen Abfluss von ggf. im unmittelbaren Bereich des Bahnübergangs gestauten Fahrzeugen bei Zugannäherung zu ermöglichen. Letztgenannte Maßnahme dient ausschließlich der Sicherheit und nicht explizit der Förderung des Verkehrsflusses.
Wann werden diese Planungen umgesetzt?
Die oben skizzierte Maßnahme der Installation einer Kontaktschleife soll im Rahmen des zweiten Bauabschnitts (2. BA) der Baumaßnahme »Auf dem Baggersand / Travemünder Landstraße« realisiert werden. Dieser wird 2019 aufgenommen.
Für die Einrichtung einer BÜSTRA, die in Abstimmung mit der DB Netz zu planen ist, wird die Dauer von rund fünf Jahren angenommen.
Ist eine Verlegung der Bushaltestelle Richtung Gneversdorfer Weg angedacht?
Die heutige Bushaltestelle in der Zufahrt des Teutendorfer Weges zur Einmündung Teutendorfer Weg / Travemünder Landstraße der Linien 33 und 35 wird im Zuge des oben genannten, 2. BA der Baumaßnahme »Auf dem Baggersand / Travemünder Landstraße« in 2019 aufgelöst und mit der Bushaltestelle in der Travemünder Landstraße (derzeit von den Linien 30, 31, 38 und 40 angefahren) zusammengefasst. Diese dann gemeinsame Haltestelle aller Linien in Richtung Gneversdorfer Weg wird in etwa vor die heutige Zufahrt des alten Parkplatzes Baggersand verlagert und wird somit östlich der (neuen) Fußgänger-Lichtsignalanlage (LSA) liegen (heute liegt diese (Teil-)Haltestelle westlich der F-LSA).
Quelle: Protokoll Bauausschuss