KUNST UND KULTUR
Travemünde 17.09.2018
Zwischen Picasso und Horst Janssen
Der Hamburger Künstler Dieter Koslowski lebt seit dreizehn Jahren in Travemünde
Im Alter von 13 Jahren hatte ihn seine Mutter mit in die Hamburger Kunsthalle genommen. »Seitdem wusste ich eigentlich, dass ich Maler werden würde.«
Bekannt wurde er in den 1990er Jahren für seine Picasso-Collagen. Etwa die die Spielkarten mit Frauen aus Picassos Gemälden. Der berühmte Maler kam aber auch selbst in Koslowskis Ölgemälden vor. »Voyeur beim Meister« schrieb die »Welt« und druckte ein Koslowski-Gemälde von Picasso im Lehnstuhl. »Hamburger Picasso heute Abend im ZDF«, titelte die BILD in einer Ankündigung.
Bis zur Jahrtausendwende stellte Dieter Koslowski in Hamburg, London und Paris aus. Dann hörte er damit auf. »Seitdem zeichne ich eigentlich nur noch«, sagt er. Er wollte etwas Eigenes machen. Seinen Stil würde er als »romantischen Realismus« bezeichnen. Der Blick aus dem Fenster seiner Travemünder Wohnung auf den Grünstrand ist unter den wenigen Landschaften, zu neunzig Prozent malt er Menschen. Natürlich gibt es auch beim Zeichnen Künstler, die ihn inspiriert haben. »Als Zeichner war Horst Janssen eigentlich mein Vorbild. Ich halte ihn für den größten Zeichner, den wir hatten im vorigen Jahrhundert«, sagt Dieter Koslowski. »Ich habe ihn auch mal kennen gelernt, aber wir haben uns nie größer unterhalten«, erzählt er. »Er war sehr schwierig als Mensch. Vor allen Dingen wenn er was getrunken hatte, dann konnte das ziemlich schnell unangenehm werden«, sagt Dieter Koslowski. »Er war eben ein Genie. Und die sind nicht immer leicht zu ertragen.«
Seine eigenen Zeichnungen fasst er zu Bänden zusammen, tausende sind es mittlerweile. »Ich male jeden Tag drei, vier stunden an meinem kleinen Schreibtisch«, sagt der Maler. Er lebt am Grünstand in dem Haus, in dem er mal Urlaub machte. Dabei entstand auch die Idee, mit seiner Frau nach Travemünde zu ziehen. Vor dreizehn Jahren setzten die beiden das in die Tat um. »Ich bin ein großer Fan von Travemünde. Das ist eine Atmosphäre hier«, schwärmt der Künstler. »Wenn ich durch den Ort gehe, dann habe ich Glücksgefühle.« Und setzt hinzu: »Für junge Leute ist es vielleicht ein bisschen langweilig, aber dazu gehöre ich ja nun nicht mehr so richtig.« TA