TOURISMUSWIRTSCHAFT 1 45
Travemünde 12.09.2018
Neue Travepromenade:
In einem Jahr beginnen die Bauarbeiten
Ein wenig zäh gestaltet sich die lange geplante Umgestaltung der Travepromenade. Die Verbindung zwischen Vorderreihe und Strandpromenade führt direkt am Traveufer entlang. Nach der Strandpromenade, der Priwallpromenade und dem Uferbreich am Wochenmarkt ist es die letzte »Laufmeile«, die noch auf eine Neugestaltung wartet. In einem Jahr könnte es aber losgehen.
Es sei ein langer Abstimmungsprozess mit Gestaltungsbeirat und Stadtplanung gewesen, meint Kurdirektor Uwe Kirchhoff. »Jetzt sind wir aber endlich so weit, dass wir von der groben Planung in die Ausführungsplanung gehen können.«
Ein Problem sei es allerdings, Firmen zu finden, die die vorbereitenden Arbeiten übernehmen. Büros, die Bodenproben für die Baugrunduntersuchung ziehen etwa, oder Statikbüros. »Aufgrund des Konjunkturhochs in der Baubranche ist es wirklich schwierig«, sagt Uwe Kirchhoff. Jetzt ist man aber soweit, dass an einen Fahrplan für die Bauarbeiten gedacht werden kann: Im Herbst nächsten Jahres, wenn die Großveranstaltung »Travemünder Woche« durch ist, könnte mit dem Bauen begonnen werden. Voraussetzung: Dass die Ausschreibung erfolgreich verläuft. »Selbst das ist zurzeit nicht gewährleistet, dass wenn man ausschreibt, man auch jemanden findet, der für einen baut«, sagt Kirchhoff. Er ist schon lange im Geschäft, aber dass es schwierig ist, Firmen zu finden, hat er so noch nicht erlebt. »Man muss da einen langen Atem haben.«
Die Travepromenade ist der erste Bauabschnitt der Planung, die auch die anliegenden Gastronomiepavillons »Backskiste«, »Fisch Paul« und »Stadtbäcker« umfasst. Diese bisherigen Gebäude seien für den Sommerbetrieb gedacht, erklärt Kurdirektor Uwe Kirchhoff. Mit der Bauverwaltung hätte man sich nun auf die Architektur für die Neubauten geeinigt, die einen Tick größer ausfallen würden als die alten Pavillons. Aber alle von den bisherigen Nutzern weiter betrieben werden sollen. Auch mit dem Gestaltungsbeirat sei alles abgestimmt.
Die Gastronomie-Neubauten sollen ganzjährig nutzbar sein, weil sich auch der Tourismus zunehmend ganzjährig entwickelt.
Was mit dem hinter der Travepromenade liegenden Gelände passiert, darüber wird nach wie vor diskutiert. Soll das Leuchtenfeld Parkplatz werden oder für eine Ferizeitnutzung umgestaltet werden? »Wir als Kurbetrieb sehen natürlich den Bedarf an Parkplatzflächen«, sagt dazu Uwe Kirchhoff. Das Leuchtenfeld könne man da gar nicht aufgeben. Der Kurbetrieb hatte deshalb einen Kompromissvorschlag gemacht. Allerdings gibt es mittlerweile weitere Ideen, zum Beispiel eine Parkpalette zu bauen. »Die Diskussion müsste mal zum Ende geführt werden.« Möglicherweise passiert das ja im Zuge des neuen Verkehrskonzeptes, an dem die Stadt arbeitet.
Fest steht: »Wir brauchen für die Gäste auch Freizeitangebote. Nur Hotel und nur Restaurant ist natürlich zu wenig.« Dabei schauen die Touristiker natürlich auch darauf, was auf dem Priwall passiert. »Herr Hollesen plant ja eine große Minigolfanlage«, erinnert Kirchhoff. »Es macht ja keinen Sinn, dann eine zweite gegenüberzusetzen.« TA