POLITIK 2 185
Travemünde 01.09.2018
Zehn Jahre Bürgerini
BiP will gegen zweiten Waterfront-Abschnitt klagen – CDU spricht sich gegen Bebauung aus
Zehn Jahre gibt es jetzt schon die »Bürgerinitiative behutsame Priwallentwicklung« (BiP). Anlass genug, am Samstagnachmittag die Politik zu einem Rundgang über das Waterfront-Gelände und anschließend zur Feier am Feuerwehrhaus zu laden (TA berichtete). Dabei gab es eine für die BiP positive Nachricht von der CDU.
Aus der bunten Parteienvielfalt der Stadt war es nur die Travemünder CDU, die an dem Rundgang teilnahm. Der BiP-Vorsitzende Siegbert Bruders nahm die Politiker an der Priwallfähre in Empfang und führte entlang des Kohlenhofes. Dort sollen ab der Bunkerstation weitere Waterfront-Villen, und ab Höhe des Kunstwerkes dann das Hotel auf der Kohlenhofspitze entstehen, erläuterte Bruders.
Weiter ging es durch die riesige Waterfront-Baustelle entlang der Priwall-Promenade. Dass dieser als »1. Bauabschnitt« verwirklicht wurde, sei ein »Trick« der Hansestadt Lübeck gewesen, meinte Siegbert Bruders. »Damit war das Anwohnerklagerecht ausgehebelt.«
Zurück ging es dann zwischen Ferienwohnanlagen und Parkhaus und zur »Erholung« durch den verbliebenen Wald bis zum Feuerwehrgerätehaus, wo bereits Festzeltgarnituren aufgebaut worden waren.
Hier gesellten sich noch etliche Interessierte dazu, aus der Politik auch Lilo von Holt (GRÜNE) und Carl Howe (GAL).
Bevor das Buffet eröffnet wurde, gab es natürlich eine Ansprache vom 1. Vorsitzenden: Am Vorabend hätte im Restaurant »Travemünde Aktuell« ausgelegen, leitete Siegbert Bruders seine kurze Rede ein. Da wurde ihm dann anhand des Bildes von ihm bescheinigt, dass er sich doch vorteilhaft gehalten habe. Weniger vorteilhaft lief es für die Waterfront-Gegner dann mit besagtem ersten Bauabschnitt. Bruders ging noch einmal auf das viele für eine Klage gesammelte Geld ein und das Verhalten des Landschaftspflegevereins, der hätte klagen sollen, es aber im letzten Moment dann doch nicht tat. Er sei darüber immer noch verärgert, sagte Siegbert Bruders.
Dafür gab es dann auch eine gute Nachricht, jedenfalls für die BiP: Am Rande des Rundganges hatte Bruders erfahren, dass der Travemünder CDU-Ortsverband auf seiner Vorstandssitzung am 31. August beschlossen hatte, jegliche Bebauung am Kohlenhof inklusive Kohlenhofspitze abzulehnen. Also den kompletten zweiten Bauabschnitt des Waterfront-Projektes. Es gäbe inzwischen »erheblichen politischen Widerstand« gegen das Projekt und gegen die Bebauung, meinte der BiP-Vorsitzende.
Sollte es doch dazu kommen, wird es einen zweiten juristischen Anlauf geben, mit neuen Partnern am Kohlenhof. »In dem Falle hätten auch die Anwohner Klagerecht«, sagte Siegbert Bruders. TA