ORTSGESCHEHEN 3 267
Travemünde 17.08.2018
Auch am Freitag rote Flagge
Feuerquallen sorgen für jähes Ende des Badevergnügens
Die Wasserwacht hatte rote Flaggen am Priwallstrand aufgestellt. Tatsächlich war auch niemand im Wasser. Einige Badegäste gingen an der Wasserkante entlang, guckten den Quallen.
Einer, der am Donnerstag hautnah dabei war, ist Dieter Paulsen, einziger Strandkorbvermieter auf der Travemünder Halbinsel. Es seien Sirenen angemacht worden, die rote Fahne für Badeverbot gehisst worden und es seien auch Leute zu Fuß mit dem Megaphon am Strand entlanggelaufen und mit dem Quad gefahren, berichtet er. »Also die haben schon gut aufgepasst. Ich hab da keinen mehr im Wasser gesehen, als die Alarm ausgelöst haben«, erzählt Dieter Paulsen im Gespräch mit »Travemünde Aktuell.« Und lobt die Arbeit der Wasserwacht: »Ich finde die machen ihren Job gut soweit.«
An Paulsens Vermietung seien am Donnerstag nur zwei Badegeäste mit Problemen aufgrund der Quallen gewesen. »Die hab ich gleich zur Wasserwacht weitergeschickt. Ich kann ja hier nichts machen.«
Ein Döntje hat er dann auch noch zu erzählen: Ein Badegast hätte mittags seinen Strandkorb zurückgeben wollen, weil Baden ja nun nicht mehr möglich war. »Das ist ein Strandkorb und kein Wasserkorb« bedauerte Paulsen und wollte umgekehrt wissen, ob denn bei der Urlaubsunterkunft auch Regressansprüche gestellt würden. Woraufhin die Diskussion im Sande verlief.
An das letzte Badeverbot aufgrund von Quallen kann sich Paulsen auch noch erinnern, das sei allerdings schon ein paar Jahre her und die Quallen seien deutlich größer gewesen als jetzt. »Das waren ja richtige Teller«, erzählt er. Der ganze Uferbereich sei voller Quallen gewesen. So schlimm ist es diesmal immerhin nicht.
Und wie war die Saison?
Die Gäste seien entspannter als im Vorjahr, was Dieter Paulsen auf das anhaltende schöne Wetter zurückführt. Auch die Schäden am Priwallstrand hielten sich in Grenzen. Nur zu Saisonbeginn hat er einmal nicht aufgepasst: Er hatte gerade seine Vermietung aufgebaut, war kurz etwas essen. Bei der Rückkehr sah er vier Jugendliche, die einen seiner Körbe nicht nur aufgebrochen, sondern auch zerstört hatten. Die Trümmer des Strandmöbels liegen immer noch neben dem Vermieterhäuschen.
»Ein Mädchen, drei Jungs« seien das gewesen, erzählt der Strandkorbvermieter. Am 17. Mai sei die Sache passiert. »Und am 21. Mai hat die Security hier angefangen.« Der 17. Mai sei ein Donnerstag gewesen. »Dann ist ja Party-Time hier. Das ist ja jeden Donnerstag, außer in den Schulferien«, sagt Dieter Paulsen. Er hatte noch die Polizei gerufen. »Die haben gesagt, das wird mindestens eine Stunde dauern, weil die jetzt gerade einen Einsatz haben.« Also ließ er die Täter laufen. TA