ORTSGESCHEHEN 1 27
Travemünde 03.08.2018
Gelegentlich ein Sonnenstich
Trotz Mega-Hitze ruhige Lage für die Retter auf dem Priwall
Wie ergeht es eigentlich den Strandbesuchern bei der außergewöhnlichen Hitzewelle? Gibt es für die ehrenamtlichen Helfer am Strand da andere einsatzlagen als in normalen Sommern? »Travemünde Aktuell« hat bei der DRK Wasserwacht auf dem Priwall nachgefragt.
»Trotz der Hitze gibt es am Priwallstrand derzeit keine nennenswerten Vorkommnisse oder eine höhere Einsatz-Frequenz«, sagt dazu Ulrike Schumacher, Kreisleiterin DRK-Wasserwacht. »Es sind zwar mehr Badegäste am Strand, die unter anderem aus der Badeverbotszone geholt werden müssen, aber die Besucher bleiben aufgrund der Hitze oft nicht den ganzen Tag über. Gehäuft treten Fälle von Sonnenstich und Sonnenbrand auf, die die Betroffenen aber meist selber behandeln.«
Am Mittwoch hatte das DRK dann allerdings einem Badegast, der einen Schwächeanfall erlitten hat, geholfen.
Exakte Zahlen kann das DRK erst nach Ende der Saison, ab dem 15. September 2019 liefern. Dann soll in einer ausführlichen Pressemitteilung darüber informiert werden, wie die Saison für die DRK-Wasserwacht am Priwall verlief. TA
Ehrenamtliche aus ganz Deutschland sorgten für technische & medizinische Hilfe
Die Travemünder Woche verlief überwiegend ruhig / Einsatzkräfte verzeichneten keine größeren Vorfälle
Bestes Sommerwetter, toller Segelsport, gute Musik und kulinarische Gaumenfreuden – die 129. Travemünder Woche brach alle bisherigen Besucherrekorde: Die Veranstalter meldeten rund 800.00 Gäste aus dem In- und Ausland.
Für das Deutsche Rote Kreuz in Lübeck bedeutet die Travemünder Woche jedes Jahr geballte Einsatzbereitschaft an Land und auf dem Wasser. Die Wasserwacht gewährleistet zusammen mit THW und DLRG in der Gemeinschaft der Sicherungsboote die Sicherheit auf den bis zu acht Regattabahnen und trägt damit ihren Teil zu erfolgreichen Segelwettbewerben bei. Die Gemeinschaft begeht in diesem Jahr übrigens ihr 20-jähriges Bestehen. Neben der medizinischen Versorgung der Teilnehmer auf See gehören auch der Aufbau und Transport von Bahnmarkierungen, von Ankern und Personal, sowie im Bedarfsfall auch die Sicherung der ein- und auslaufenden Segler und das Schleppen und Sichern havarierter Segelboote dazu. »In diesem Jahr waren bis zu 35 Motorrettungsbooten mit insgesamt über 100 Einsatzkräften der drei beteiligten Hilfsorganisationen von 8 Uhr morgens bis zum Ende der Wettbewerbe im Einsatz«, erklärt Ulrike Schumacher, Einsatzleiterin der DRK-Wasserwacht in Lübeck.
Koordiniert wurden die Einsätze der Sicherungsboote auch in diesem Jahr wieder durch eine gemeinsame Einsatzleitung von DRK-Wasserwacht und THW in enger Abstimmung mit der Regattaleitung, der Wasserschutzpolizei sowie der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). In der Einsatzleitung können über Digitalfunk sogar die Positionen der Sicherungsboote auf der Seekarte dargestellt und so alle Rettungsmittel optimal koordiniert werden.
An Land sorgten zehn Tage lang insgesamt 38 Einsatzkräfte des DRK Lübeck, der Johanniter-Unfall-Hilfe, der Malteser und des ASB für die Sicherheit der Besucher. Einsatzstärkste Tage waren immer die Wochenenden. Neben Schnitt- und Schürfwunden gab es aufgrund der Rekordhitze viele Kreislaufvorfälle. Aber auch alkoholisierte Personen, zum Teil mit Wahrnehmungsstörungen mussten versorgt werden. 38 Menschen wurden nach der Erstversorgung in ein Krankenhaus gebracht.
»Unsere Helfer haben trotz der hohen Temperaturen täglich hochmotiviert und konzentriert gearbeitet. Den ehrenamtlichen Sanitätern gebührt Respekt und Anerkennung«, sagte der Kreisbereitschaftsleiter des DRK Lübeck, Olaf Schmidt.
Bis zu drei Rettungswagen (RTW), zwei Versorgungsstationen und zwei Quads mit Anhängern zum Transport verletzter Personen gehörten zu der technischen Ausrüstungen. Koordiniert wurden die Einsätze von einem DRK-/JUH-Wagen aus, der über hochmoderne Funk- und Computertechnik verfügt. Jeden Abend erfolgte eine Sicherheitsbesprechung der Einsatzleitung mit der Feuerwehr, der Polizei und der Security-Firma.
Die auf dem Wasser und an Land eingesetzten Kräfte kommen zum Teil aus ganz Deutschland und nehmen für ihren Einsatz auf der Travemünder Woche meist einen Teil ihres Jahresurlaubes. Denn alle Helfer hier sind ehrenamtlich tätig. »Ohne ehrenamtliche Kräfte könnten Veranstaltungen in dieser Größenordnung kaum bewerkstelligt werden«, betonen Schumacher und Schmidt.
Quelle: Pressemitteilung DRK vom 31.07.2018