Vielen kritischen Anmerkungen mussten sich am Montag die Bauherren des Fischereihafen-Geländes stellen. Nach derzeitigem Stand sollen dort 232 Eigentumswohnungen in allerbester Lage entstehen. Die große Sorge gilt dabei den berüchtigten »runtergelassenen Rollläden«: Dass ein Großteil zu kaum bewohnten Ferienwohnungen wird.
Das Arbeitsmodell zeigt vorn die geplanten Eigentumswohnungen im Fischereihafen, hinten die geplanten Mietwohnungen auf dem jetzigen Gelände des Parkplatzes Baggersand. Foto: KARL ERHARD VÖGELE
Etwa die Hälfte der Wohnungen sollen zwei- bis drei Zimmer haben, hieß es am Montag bei der Vorstellung des Projektes im Gesellschaftshaus. Aus dem Publikum kam daraufhin die Befürchtung, dass das doch dann alles Ferienwohnungen werden würden, »die im Sommer gut bewohnt werden und im Winter sind die Jalousien zu.«
»Das mag so sein«, hieß es daraufhin von Seiten der Hamburger Investoren. Es seien Eigentumswohnungen und man könne den Eigentümern nicht vorschreiben, wie diese zu nutzen seien. Man hätte aber bislang nicht die Erfahrung gemacht, dass insbesondere kleine Wohnungen zu Ferienwohnungen würden.
Aus dem Travemünder Publikum kam daraufhin der Einwand, dass das vielleicht in Hamburg so sei, aber in einem einem Seebad wie Travemünde wollten die Leute ihre Zweitwohnungen haben. »Da kaufen die sich eine Zweizimmerwohnung und sind im Sommer paar Monate, vielleicht paar Wochen da, und sonst steht die Wohnung leer.« Weiter wurde eingewendet, dass man den Käufern sehr wohl vorschreiben könne, wie sie ihre Wohnungen nutzen. So wie das zum Beispiel beim Waterfront-Projekt gewesen sei.
Die Bauherren bestätigten, dass so etwas natürlich ginge, aber: »Wir machen das nicht.«
Weitere kritische Anmerkungen befassten sich unter anderem mit der offenbar fehlenden Planung öffentlicher Toilettenanlagen und den Einnahmeverlusten für die Fischer. Während es bei der Vorstellung der Umgestaltungspläne für das ehemalige Bürohochhaus noch Applaus für die Lübecker Bauherren gegeben hatte, galt der Applaus diesmal den kritischen Stimmen aus dem Publikum. TA
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Kommentare
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Kommentar von E. Noge am 27.06.2018[3,8/150]
Dass da 232 Eigentumswohnungen entstehen, ok, mag sein. Aber in allerbester Lage? Die Abgase der Schiffe beim Manövrieren und wenn sie festgemacht sind durch die laufenden Motoren für die Stromversorgung an Bord, falls noch kein Landstrom bezogen wird, werden eine erhebliche Belästigung an Lärm und Abgasen sein. Geklapper und Motorengeräusche beim Entladen und Beladen der Fähren auch durchlaufend in der Nacht, steht dem nicht nach. Ob man dann hier noch von allerbester Lage sprechen kann – kaum. Da wird der Duft der Räuchereien der Fischer dann eher schon ein maritimes Schmankerl sein. Ob für jeden – sicher nicht.
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Kommentar von Dr.Peter Voeltz am 27.06.2018[3,4/124]
@E.Noge: Über die Luft-und Lärmbelastung werden die Verkäufer ungefragt schweigen -Pech für die nach »Betonaktien« süchtigen Käufer der Niedrigzinszeit!Im übrigen war und ist es im Fischereihafen stets nachts dukel, da er unbewohnt ist: »im Westen nichts Neues«.Wie und wie lange die Fischer ihre Erfordernisse aufrechterhalten können, das dürfte von ihnen selbst abhängen.Die Erklärungen mit dem vergangenen Ortsrat wirkten ziemlich dilettantisch,unstrukturiert und hilflos.Wenn Gerüchte aus Hamburger Quellen zutreffen,so ist der nächste »coup« der Verkauf der MARINA BALTICA an einen Investor, der ebenfalls eine Kopie der Hamburger Hafen City erschaffen möchte.Also dann: Travemünde im Wandel!pv+
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Kommentar von J. Ingwersen am 28.06.2018[3,1/91]
In dem Bericht vermisse ich die Stimmen gegen den Baustil und die Fassadengestaltung und daraus resultierend die Kommentare des Podiums. Diese könnte man in etwa so zusammenfassen. Schockierend diese ungebildeten Eingeborenen, keine Ahnung von moderner Architektur und uneinsichtig gegenüber ihren Heilsbringern. Wie können es die Bewohner von Travemünde wagen gegen diese Lego-Bauten mit Backsteinfassaden zu sein. Selbst die renovierten Experten des Gestaltungsbeirats , diese selbsternannten Geschmacks-Gurus, denen schon so viele schöne Gebäude in Lübeck zu verdanken sind. Man denke nur an Peek und Cloppenburg, Waterfront, Aja Hotel, Hansemuseum usw., alles Gebäude die die breite Masse nicht begreift. Es war erschreckend wie arrogant das Podium seine Meinung vertrat. Ich bleibe lieber unwissend und hasse diese Architektur.
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Kommentar von Rüdiger Wenzel am 28.06.2018[2,5/58]
@Peter Voeltz – »Wie und wie lange die Fischer ihre Erfordernisse aufrechterhalten können, das dürfte von ihnen selbst abhängen«: Rechtlich sei abgesichert, dass Klagen von Wohnungsbesitzern wegen Geruchsbelästigung – vor allem wohl durch Räucheröfen – und anderen Folgen des Fischereibetriebs keine Aussicht auf Erfolg haben werden, sagte Stadtplanerin Yvonne Biermann auf Nachfrage bei der Präsentation. Aber bekanntlich muss man vor Gericht wie auf Hoher See auf Gott vertrauen... RWenzel
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Kommentar von Jürgen K am 28.06.2018[2,8/81]
Nach dem Abriss der alten Bauten ist es »Auf dem Baggersand« und »Torstraße« sehr viel lauter und schmutziger geworden. Die Anwohner dieses Bereiches werden von den Neubauten profitieren...ein guter Schutzwall – ihre positive Nebenwirkung!
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Kommentar von A. Wolraschcke am 29.06.2018[3,8/61]
@Ingwersen: Widerlicher Baustil. Bleiben Sie hart. Knöpfen Sie sich den ersten Baggersandbwohner vor: »Wie können Sie in so eine Katastrophenarchitektur einziehen! Eine Pleiteerklärung aller Architekten und Experten. Schämen Sie sich.« Der so gescholtene wird Ihnen sagen:« Sie sind ein kleinquadratiger Meckerer. Der Baustil ist mir egal, endlich habe ich nach 5 Jahren für meine Kinder und Familie eine Wohnung gefunden, mit allem was ich brauche. Ich bin dafür sehr dankbar. Hauptsache kein Gestank und Krach von Schiffen.« Herr Ingwersen, in 5 Jahren werden sie im nächsten Baugebiet keine Schuhkartons mit Löchern finden, sondern moderne runde Hutschachteln mit Türmchen. Dann werden Sie wettern, was das für eine Katastrophenarchitektur und der Untergang unserer Baukultur sei. Man möge sich doch an den wunderbaren Häusern der Baggersandsiedlung orientieren, das sei doch gelungen und alle seien zufrieden. Wetten dass?
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Kommentar von Dr. P. Voeltz am 29.06.2018[2,8/32]
@ J. Ingwersen: Sollte es bei diesem Kommentar wirklich um die Sache gehen, so gehen die »Argumente« leider in der groben Sprache unter.Man mag sich im Ortsrat sicher an Kraftwörter -leider auch amüsiert-gewöhnt haben.Besser wäre es aber, wenn im neuen Ortsrat ein sachlich angemessener -auch fäkalsprachenfreier- Umgangston gepflegt würde.Das sollte auch für Kommentare gelten! Die häufigen Verbalentgleisungen der Vergangenheit müssen nicht noch übertroffen werden.pv+
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Kommentar von Thomas Adasch am 30.06.2018[4,5/36]
Als vierköpfige Familie (davon vierjährige Zwillingstöchter) unterhalten wir in Travemünde eine eigene Wohnung und sind zu ganz unterschiedlichen Jahreszeiten vor Ort. Viele andere tun es uns gleich. Die pauschale Behauptung, »da kaufen die sich eine Zweizimmerwohnung und sind im Sommer paar Monate , vielleicht paar Wochen da, und sonst steht die Wohnung leer«, wird der Sache in keiner Weise gerecht. Wir – wie auch viele andere – lassen auch als Nichtvermieter über das Jahr verteilt sehr viel Geld für Handwerkertätigkeiten, Restaurantbesuche, Einkäufe usw. in Travemünde. Die recht hohe Zweitwohnungssteuer sei hier nur am Rande erwähnt. Es wäre deshalb ausgesprochen klug, Vermieter wie Nichtvermieter gleichsam zu schätzen und nicht gegeneinander auszuspielen. Travemünde lebt von beiden Bevölkerungsgruppen. Wir als Familie haben jedenfalls gute Gründe, warum wir unsere Wohnung nicht an Feriengäste vermieten und nur für uns nutzen.