TIERISCH 2 98
Travemünde 01.06.2018
Priwallfähre: Schwalben bekommen Kunstnester
Seit Jahren brüten Schwalben auf der Priwallfähre. Und haben auch unter den Fahrgästen viele Freunde gefunden. Die sind jetzt alarmiert, weil die Nester verschwunden sind. Stattdessen sieht man Drahtbarrieren, die die Tiere offenbar am Nisten hindern sollen. Der Stadtverkehr gibt Entwarnung: Die Tiere bekommen Kunstnester.
Die flinken Vögel zu beobachten, vertrieb so manchem Passagier die Zeit während der kurzen Schiffspassage. Natürlich gab es nicht bei allen Fahrgästen Anlass zur Freude, schließlich lassen die Tiere auch mal etwas fallen. Trotzdem: Schwalben sind geschützt und das Entfernen der Nester mit Strafen verbunden.
So dauerte es nicht lange, bis dem engagierten Priwall-Bewohner Günter Wosnitza auffiel, dass die Nester nicht mehr da waren. »Um jede Rückkehr zu verhindern, steckt jetzt ein Drahtgeflecht an dieser Stelle«, berichtet Wosnitza. Was ihn besonders ärgert, denn er hätte sich noch vor einem Jahre mit Ulrich Pluschkell (SPD) vom Aufsichtsrat des Stadtvekehrs über das Thema ausgetauscht. Inzwischen wisse doch jeder, dass Schwalbennester geschützt seien. Nun habe er die Leiterin des Fährbetriebs Dorothee Gaedeke informiert und um Abhilfe gebeten.
»Travemünde Aktuell« hat beim Stadtverkehr nachgefragt, was da los ist. Dort hat man schnell reagiert, sich inzwischen auch mit dem Naturschutzbund (NABU) abgestimmt. Und will nun Kunstnester anbringen, die nicht zerstört werden können. TA
»Seit Jahren brüten Schwalben bei uns auf der Fähre. Sie sind unsere netten Begleiter im Frühjahr – in diesem Jahr wurden sie wohl für nicht Vogelliebhaber zum Ärgernis und Unbekannte haben die im frühen Aufbau begriffenen Nester beseitigt. Der oder die Verursacher lassen sich leider nicht feststellen.
Wir wollen die Schwalben auf der Fähre und haben uns daher nach dem Vorfall entschieden, Kunstnester anzubringen. Diese können nicht zerstört werden. Dazu werden zusätzlich Vorrichtungen angebracht, die den Kot der Vögel auffangen, so dass es nicht zu Verunreinigungen für Fähre und für Fahrgäste kommt.
Wir hoffen dann sehr, dass die neuen »Zuhause« von den Schwalbeneltern angenommen werden und wir ein gutes Miteinander während der Zeit des Nestbaus und des Brütens haben werden.«