Travestieshow: »Ich bin ein Männertraum«

Es war ganz kurz vor Weihnachten des vergangenen Jahres, ganz am Ende einer Vorstellung im Zirkuswagen am Schrangen in Lübeck. Da harrte mutterseelenallein noch eine Zuhörerin und machte keine Anstalten zu gehen. Auf die Frage des Künstlers, ob er noch was für sie tun könne, meinte Sie: »Kommen sie auch auf den Priwall?« »Priwall, was ist denn das?« frug der verdutzte Niederländer zurück. Ja, der Rest ist Geschichte.

So holte Andrea Grube, Gastronomin der Seglermesse mitten im Winter Kultur auf die andere Seite von Travemünde. Ihr gefiel die Show von Hertha Ottilie van Amsterdam so gut, dass sie das nette und schöne Programm, wo es viel zu lachen gibt, gebucht hat und sich freute, ihren Gästen auch mal was Besonderes zu bieten: einmal Travestie Cabaret mitten in ihrer neuen Seglermesse.

»Ich bin ein Männertraum« war das Motto der Travestieshow. Und so begann mit dieser kleinen Geschichte vom Künstler dem staunenden Publikum mit Witz und Humor vorgetragen, eine bravouröse Unterhaltungsshow der Comedienne Hertha Ottilie van Amsterdam. Der Künstler singt, erzählt Geschichten und weiß auch auf elegante und lustige Weise das Publikum mit einzubeziehen. Und alle, die mitmachten, hatten viel Spaß. Thema waren natürlich die Männer. »Was denn der Unterschied zwischen einem Wasserkocher und einem Mann sei?« stellte Ottilie van Amsterdam fragend in den Raum. Nun, ein Wasserkocher habe eine Bedienungsanleitung von 31 Seiten und ein Mann brauche gar keine. Man müsse ihm nur präzise sagen, was er tun solle. Und schon tut er das. Die anwesende Weiblichkeit, alles gestandene Ehefrauen konnten durch zustimmendes Lachen nur bestätigen, dass hier eine Wahrheit auf dem Tisch kam.

Viele Songs kamen noch zum Thema mit unterlegter Musik meist aus der Zeit des klassischen Swings. Sichtlich begeistert von der lockeren Show waren Andrea Grubes Gäste von diesem Abend, einer Premiere der ganz besonderen Art. Viel Beifall gab es für den Künstler, für den der Priwall auf ganz besondere Weise in Erinnerung bleiben wird. KEV

Fotos Karl Erhard Vögele