HOTELLERIE
Travemünde 06.02.2018
Frischer Wind im Grand-Hotel
Neuer Atlantic-Direktor lässt Konzertmuschel wieder auf Vordermann bringen

Die Region kennt er gut, denn bis 2010 war der gebürtige Lüneburger Hoteldirektor im Schlossgut Groß Schwansee an der mecklenburgischen Ostseeküste. Schon damals hat Kay Plesse Ausflüge nach Travemünde und Timmendorfer Strand gemacht, wenn er mal unter Menschen sein wollte, die ihn nicht kannten.
Am 11. Dezember hat er in Travemünde angefangen. Die Mitarbeiter hätten ihn mit offenen Armen empfangen, freut er sich. Auch eine Wohnung hat er schnell gefunden. »Ich liebe das Meer«, sagt Kay Plesse. Privat geht er gern joggen, spielt Golf oder fährt mit dem Rad.
Beruflich führt er nun ein Haus mit 72 Zimmern in allerbester Lage.
Er ist stolz, als ein Verband der Wohnungswirtschaft nach der Tagung verkündet, im nächsten Jahr wiederzukommen. Der Verband hatte das ganze Hotel exklusiv gebucht, bei langfristiger Planung geht auch sowas. Ein Jahr im Voraus hatte man sich angemeldet. Ein Teil der 220 Gäste kam dank guter Zusammenarbeit in den anderen beiden großen Hotels unter, alle konnten fußläufig ihren Tagungssaal erreichen.
Der neue Hoteldirektor hatte aber auch schon privat Reisende da, die ein ganzes Jahr im Voraus gebucht haben: Denen ging es darum, ihr Lieblingszimmer, das mit dem tollen Meerblick, zu bekommen. Kay Plesse unterhält sich gern mit seinen Gästen.
Auch mit Touristikern und Veranstaltern, etwa vom »Christmas Belcanto« oder den Kammermusikkonzerten, hat er schon gesprochen. »Für die werden wir natürlich weiterhin Gastgeber sein«, sagt er.

Olaf Silberbach von den Travemünder Kammermusikfreunden hätte sich sogar spontan bereiterklärt, ein Konzept für die Konzertmuschel zu erstellen, erzählt der Direktor. Die Musikmuschel will er für gut 40.000 Euro modernisieren lassen, im Sommer soll es Veranstaltungen vom Sonntagsbrunch bis zum Barbecue geben. Jeder kann gern vorbeischauen: »Alle Angebote die wir haben, sind auch für die Öffentlichkeit«, sagt Kay Plesse.

Seit Montag wird die Konzertmuschel eingerüstet. Voraussichtlich bis Ende der Woche wird das dauern. Dann beginnen die Arbeiten. Zu Ostern soll alles fertig sein.
Kay Plesse hat aber noch mehr vor: Er könnte sich auch vorstellen, das geschlossene Restaurant zwischen Eisdiele und Pavillon wieder zu öffnen, ob für Gäste die vorm Strand kommen oder als Alternative zum Hotelrestaurant.
Wo sich die Möglichkeit auftut, möchte er auch aktiv am Travemünder Leben teilnehmen. »Ich bin immer da zuhause, wo ich arbeite. Jetzt arbeite ich in Travemünde, und da bin ich hier auch zuhause«, sagt er.
Auf eine besondere Tradition der Saisoneröffnung in seinem neuen Zuhause angesprochen will er sich auch dem nicht verschließen: »Wenn ich da gefordert werde, beim Anbaden in die Ostsee zu hüpfen, dann soll das so sein. Und ich hoffe, dass ich anschließend reichlich warme Handtücher gereicht bekomme.« TA