Ortsrats-Vorsitzender kritisiert Genehmigung von Gastronomie-Plätzen ohne WC-Anlagen
Wer im Travemünder Fischereihafen ein oder zwei Bierchen zischt, könnte diesen Sommer ein drängendes Problem bekommen: Die Stadt hat Gastronomieplätze ohne WC-Anlage genehmigt. Der Ortsrats-Vorsitzende Gerd Schröder hatte sich beim Gewerbeamt erkundigt. Dort sieht man keinen Handlungsbedarf.
»Müssen gastronomische Betriebe nicht eigene WC-Anlagen vorhalten?«, fragt der Ortsrats-Vorsitzende Gerd Schröder (CDU). Foto: ARCHIV TA
Der Ortsratsvorsitzende Gerd Schröder, der selbst aus der Gastronomie kommt, spricht in seiner Email an das Gewerbeamt vom etwa 290 Sitzplätzen im Fischereihafen »ohne eigene WC-Anlagen.«
Die Gewerbeaufsicht verweist in ihrer Antwort darauf, »dass das Gaststättenrecht keine verbindliche Regelung mehr zur Art und Anzahl von Toilettenanlagen trifft.«
Mehr Gastronomie-Plätze, weniger Toiletten: Der Travemünder Fischereihafen. Foto: ARCHIV TA
Bisher konnten sich Hafenbesucher mit etwas Ortskenntnis mit den WC-Anlagen auf dem Wohnmobilplatz behelfen: Laut Beschilderung waren das zwar Kundenanlagen, aber gegen eine kleine Gebühr auch für die Öffentlichkeit nutzbar. Doch der Platz muss den Neubauprojekten im Hafengebiet weichen.
Gäste auf der Suche nach einer öffentlichen WC-Anlage sind auf das Wohlwollen der mit entsprechender Infrastruktur versehenen Gastronomiebetriebe angewiesen. Oder müssen für ihre Angelegenheiten den Hafen erst einmal verlassen. Das nächsterreichbare Häuschen ist am Fährplatz.
Erst am Fährplatz im Zugangsbereich des Fischereihafens gibt es ein öffentliches WC. Foto: ARCHIV TA
Die Antwort, die der Ortsratsvorsitzende per Mail bekam, ist wortgleich auch im öffentlichen Protokoll des Bauausschusses nachzulesen. »Der Bauausschuss nimmt Kenntnis«, heißt es dort am Ende. TA
Die Anfrage des Ortsrats-Vorsitzenden Gerd Schröder vom 02.10.2017: »In der Hoffnung, bei Ihnen richtig zu sein, möchten wir Ihnen eine Frage bezüglich der Gastronomie im Fischereihafen stellen. Wir haben über die festen Restaurants »Luzifer«, »Fischtempel« und »Casa Grande« im Fischereihafen weitere gastronomische Betriebe, die ihre Imbissangebote – z. Teil durch bauliche Tätigkeiten – stark ausgeweitet haben. Durch den Neubau einer festen Gastronomie durch Frau König kommt es nunmehr zu insgesamt ca. 290 Sitzplätzen ohne eigene WC-Anlagen. Einzig allein die öffentliche Anlage am Fährvorplatz (1 Damen WC, 1 Herren WC) steht den Gästen der Betriebe zur Verfügung. Unsere Frage: Müssen gastronomische Betriebe nicht eigene WC-Anlagen vorhalten?«
Antwort des Bereichs Melde- und Gewerbeanlagen vom 05.10.2017: »Unter bestimmten Voraussetzungen können Betreibern von Gaststättenbetrieben Auflagen nach dem Baurecht oder auch nach dem Gaststättenrecht erteilt werden. Hierzu ist anzumerken, dass das Gaststättenrecht keine verbindliche Regelung mehr zur Art und Anzahl von Toilettenanlagen trifft. Hinsichtlich der Erforderlichkeit und der baulichen Ausstattung der WC-Anlagen ist also der Einzelfall zu betrachten. In der Regel werden Vorgaben zu Toilettenanlagen im baurechtlichen Erlaubnisverfahren getroffen. Der von Ihnen genannte Imbiss-Betrieb der Frau König hat seinen Ursprung in einem Verkaufswagen mit einigen Sitzgelegenheiten davor. Der alte Verkaufswagen wurde inzwischen zwar durch Leichtbauten ersetzt, dürfte mit seinen etwa 35 Sitzplätzen aber nicht mit dem »Luzifer« vergleichbar sein. Die Betreiberin weist Gästen bei Vorliegen eines entsprechenden Bedürfnisses stets den Weg zu den in der Nähe befindlichen öffentlichen Toilettenanlagen (Parkplatz Auf dem Baggersand oder Fährplatz). Dieses Verfahren habe sich über viele Jahre bewährt.«
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Kommentare
Älteste Kommentare werden zuerst angezeigt.
Kommentar von Christian Jäger am 30.12.2017[3,1/100]
Im Strandbahnhof gibt es doch eine tolle Toilette!
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Kommentar von NeuTravemünder am 31.12.2017[4,1/81]
@Christian Jäger. . Ihr Kommentar war doch wohl sarkastisch gemeint, oder? Allen Lesern einen guten Rutsch ins Neue Jahr!!
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Kommentar von Marion Stude am 31.12.2017[2,8/105]
Travemünde kann froh sein das Herr Jäger immer als einziger den Durchblick hat und uns die Welt erklärt. Seine Vorschläge und Anregungen sind immer gerne gesehen!
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Kommentar von anonymer Kurgast am 31.12.2017[3,8/97]
Ach ja, der »Marion Stude« schon wieder. WIe immer aggressiv und überheblich und ohne Aussage zum Sachverhalt. Ob sich das im neuen Jahr ändert? Wäre ja schön. Aus eigener Erfahrung von meinen ersten Besuchen in Travemünde kenne ich die desolate Toilettenlage im Bereich Vorderreihe/Leuchtenfeld: Verdreckt, geschlossen oder gar nicht vorhanden. Inzwischen mit etwas mehr Ortskenntnis komme ich auch in Travemünde zurecht. Für einen Touristenort ist das vorhandene Angebot kein Glanzlicht. Und im Sommer werden die vorhandenen Anlagen viel zu früh geschlossen. Gerade deshalb sollte man bei der Einrichtung neuer Gastronomie auf ausreichende Toiletten achten, egal was gesetzlich vorgeschrieben ist. Andere Orte kennen übrigens die »nette Toilette« – Gastronomen stellen ihr Örtchen unentgeltlich für alle zur Verfügung. Besser wären natürlich ausreichend kostenfreie öffentliche Toiletten, das schont die Nerven und die Blumenrabatten.
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Kommentar von Alf Götting am 31.12.2017[1,8/50]
Herr Schröder, wollen Sie »Platz schaffen«? Wenn ja, für wen? A. Götting
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Kommentar von Claus F. W. Paetow am 02.01.2018[4,6/65]
Allen, die in Travemünde ein Bedürfnis haben: viel Glück im Neuen Jahr. Dass die Verwaltung auf Toiletten am Baggersandparkplatz verweist, sollte ja wohl nicht wahr sein. Abgesehen davon, dass dieser aufgegeben wird und der Ersatzparkplatz noch ein Stück weiter weg sein wird, gab es dort mal ein kaum zumutbares Dixie-Klo, aber das ist wohl schon abgeräumt. Andererseits: Halten Gastronomen nur dann Toiletten vor, wenn sie eine entsprechende Auflage von der Verwaltung bekommen, oder sollten sie nicht selbst bestrebt sein, ihren Gästen solchen Komfort zu bieten? . Und was ist mit ihren Mitarbeitern? – Übrigens zu dem Hinweis von »anonymer Kurgast": sogenannte »Nette Toiletten« werden auch von einigen Travemünder Gastronomen zur Verfügung gestellt, aber es könnten gerne mehr sein.
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Kommentar von Dr. P. Voeltz am 03.01.2018[4,4/49]
@A. Götting: Es mag »politisch ungeschickt« sein, dass gerade der OR-Vorsitzende auf den Toilettennotstand im Fischereihafen hinweist. Es ist hinlänglich bekannt, dass er beruflich und persönlich einem dortigen Gastronomiebetrieb verbunden ist. Andererseits ist aber auch bekannt, dass G. Schröder seit mehreren Jahren wiederholt die mangelhafte Toilettenversorgung bei verschiedenen Veranstaltungen heftig kritisiert hat. Nur dem Schein nach den Verdacht auszustreuen der OR-Vorsitzende wolle Konkurrenz marginalisieren ist ohne stichhaltige Beweise nicht redlich! pv+