ORTSGESCHEHEN 2 59
Travemünde 27.11.2017
Die Interessen der Hafenwirtschaft
Zweite Zufahrt nach Travemünde dürfte ein zähes Ringen werden

»Vor gut zehn Jahren hat man den Travemündern erklärt, dass eine zweite Straße nach Travemünde überhaupt nicht notwendig sei. Und man hat die schöne Allee am Skandinavienkai weggebaggert«, erinnerte Bodo Müller. »Jetzt stellen Sie nach zehn Jahren fest, OK, wir planen jetzt für die nächsten zehn Jahre eine zweite Zuführung.«

Müller schlug vor, das zu tun, was andere Städte in Deutschland und Dänemark in solchen Fällen auch tun: Wenn Hafenflächen erweitert werden, dann wird die Straße auf Stelzen darübergeführt.
Stadtplaner Karsten Schröder meinte dazu, das eine Straße auf Stelzen zu bauen eine sehr aufwändige und teure Lösung sei. Nicht nur im Bau, sondern auch in der Unterhaltung. Man solle lieber versuchen, mit den vorhandenen Flächen eine Trasse zu finden. »Wo man sich mit dem Hafen einigen kann. Aber wie gesagt, das wird schwer werden.« Ein Problem sei das sensible Thema Sicherheitsbereich. Schröder machte da auch eine »Abwehrhaltung« aus. »Da muss man versuchen, weiter zu bohren.«
Details zur Planung eines Güterbahnhofes, jedenfalls das was veröffentlicht werden kann, sollen noch zur Verfügung gestellt werden. TA
TA: »Bei der Vorstellung des Mobilitätskonzeptes für Travemünde hieß es gestern, dass die Alte Travemünder Landstraße nicht wieder geöffnet werden könne, weil seitens der LHG ein Güterbahnhof gebaut werde. Können Sie mir dazu näheres sagen? Wann und wo wird dieser Bahnhof gebaut?«
LPA: »Die mögliche Nutzung der Flächen zwischen der Bahnlinie nach Travemünde und dem Skandinavienkai ist in einem Bebauungsplan festgesetzt. Parallel zur Bahn ist ein Bahnhof für den Umschlag von z. B. Trailern, Stückgut und PKW vorgesehen. Hierfür liegt ein Planfeststellungsbeschluss vor, mit der Umsetzung kann jederzeit begonnen werden, wenn der Bedarf aus Sicht der umliegenden Gewerbebetriebe oder des Hafenbetreibers, der Lübecker Hafengesellschaft, gegeben ist. Zwischen Bahnhof und dem Skandinavienkai liegt das Gewerbegebiet mit hafenbezogener Nutzung, dass sowohl eine direkte Verbindung zum Bahnhof als auch zum Hafen haben muss. Die sicherheitstechnische Umzäunung des Hafen geht daher bis zur Bahnlinie nach Travemünde.«