KIRCHE
Travemünde 30.08.2017
Von Offenbach nach Travemünde
Friedemann Becker ist neuer Kantor an St. Lorenz
Friedemann Becker stammt ursprünglich aus Reutlingen in Süddeutschland. Die letzten fünf Jahre war er in Offenbach beschäftigt. Von der freien Stelle in Travemünde erfuhr er aus dem Fachblatt »Forum Kirchenmusik«. So lernte er das Seebad bei der Bewerbungsgrunde im eher ruhigen Monat Januar kennen. Natürlich ahnte er da schon, dass es hier im Sommer anders zugehen würde. Dienstantritt war dann mitten in der Hauptsaison, am 1. August. Im Gottesdienst, bei Taufen und bei Trauungen hat er seitdem schon die Orgel gespielt. Die Arbeit mit dem Chor geht erst im September los. Damit ist der Hauptteil seiner Arbeit auch schon beschrieben: Der Erwachsenenchor und die Orgel. Bei der letzten Stelle hat er noch mit einem relativ großen Kinderchor gearbeitet. In Travemünde gehört das nicht zum Aufgabengebiet. Es gibt ja schon gute Musiker an der Schule und einmal im Jahr organisiert die Gemeindepädagogin ein Singspiel.
Erst einmal muss er auch ankommen: Er hat bis zum letzten Tag gearbeitet und dann hier angefangen, für den Umzug blieb nur ein Tag. Es seien jetzt aber fast alle Regale aufgebaut, erzählt er. Immerhin: Privat war schon mal für zwei Stunden am Strand.

Von den Kollegen an St. Lorenz ist er herzlich empfangen worden. Und die Freunde der Kirchenmusik haben ihn gleich gebeten, die Reihe »Singen – Reden – Hören« fortzusetzen. Bei dem musikalischen Nachmittag werden auch Einführungsvorträge zu bevorstehenden Konzerten gehalten werden.
Der neue Kirchenmusiker spielt sehr gern Orgel und lernt gern neue Stücke. Es sei ein sehr hübsches Instrument, das ihm sein Vorgänger da hinterlassen habe, lobt er die Travemünder Orgel. »Wie alle Orgeln bringt sie einen Charakter mit«, sagt er. »Wenn Bach gut klingt auf einer Orgel, dann hat man schon mal viel gewonnen. Da klingt sie wirklich sehr gut und spielt sich angenehm.«
In Sachen Chormusik mag er die Abwechslung. »Tatsächlich könnte ich mir nichts Schlimmeres vorstellen, als alle fünf Jahre dasselbe Stück aufzuführen, nur weil ich es so gerne mag«, findet der Kantor. »Man kann tatsächlich ohne sich jemals zu wiederholen sich durch die Musikgeschichte arbeiten. Und muss trotzdem nicht auf Sachen zurückgreifen, die schlecht oder zweite Wahl wären. Man wird da in einem Kantorenleben nicht fertig.«
Wer sich mit dem Gedanken trägt, im Chor mitzusingen, ist natürlich zur Chorprobe herzlich willkommen. Die nächste findet am Donnerstag, 7. September, um 19:30 Uhr im Gemeindehaus, Teutendorfer Weg 10h, statt. TA