VERANSTALTUNGEN
Travemünde 28.05.2017
Frank Lüdecke: »Über die Verhältnisse«
Einen hochkarätiger Abend politischen Kabaretts
Könnten sich noch mehr Menschen in Deutschland ehrenamtlich engagieren, wenn es bezahlt würde? Bedeutet Chancengleichheit, dass der Langsamste die Reisegeschwindigkeit aller bestimmt? Für die Beantwortung dieser und weiterer drängender Fragen hatte die Kulturbühne am Samstagabend einen echten Könner auf die Bühne geholt: Den Kabarettisten Frank Lüdecke.
Sind die staatlichen Schulen die AOK des Bildungswesens? Heisst es noch »Familie"? Oder bereits »Whatsapp-Gruppe"? Und was ist heute politischer? Wählen gehen? Oder Äpfel aus der Region kaufen?
Frank Lüdecke redet über die Verhältnisse und wirft einen vergnüglichen Blick in die Seele zivilisationsgestresster Mitteleuropäer. Das Digitale, die Demokratie, Europa – all das kann Spuren von Pointen enthalten. Und jede Menge Hoffnung. Denn bei allen Schwierigkeiten sollten wir nicht vergessen: es ist doch für alle noch genug Schaum auf dem Cappuccino!
Lüdeckes politisches Kabarett macht Anleihen bei der Philosophie, verwendet Musik und lehnt Originalität und Unabhängigkeit nicht von vornherein ab. Über die Verhältnisse ist hintersinniges Kabarett und trotzdem witzig und unterhaltsam. Nein, das muss kein Gegensatz sein.
Frank Lüdecke (Deutscher Kabarettpreis 2009, Bayerischer Kabarettpreis 2010, Deutscher Kleinkunstpreis 2011), viele Jahre Mitglied beim »Scheibenwischer«, gehört seit Jahren zur ersten Riege des deutschen Kabaretts. Er war Hauptautor für Dieter Hallervorden und Künstlerischer Leiter der »Distel« in Berlin, er schreibt satirische Theaterstücke und Kolumnen. In seinen Programmen beweist er »bitterböse und unendlich charmant, dass man als politischer Kabarettist den Spagat zwischen intellektuellem Witz und Unterhaltung glänzend meistern kann« (Internet-Kabarettpreis »Zeck«).
Ein von Anfang an spannender und mitreißender politischer Kabarettabend. Trotz Sommerwetter und Promenadefestivitäten – oder gerade deswegen – ein volles, begeistertet Haus. Die Kultubühne hat mal wieder gehalten was sie versprochen: hochkarätig – ein Superabend. PM/KEV