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Travemünde 13.05.2017
Travemünde ist anbaden gegangen
Auf langatmige Reden wurde nach jahrelangen Protesten auch diesmal verzichtet, ein kurzes Startsignal reichte. In der Ostsee wartete schon die DLRG mit blauen Plastik-Entchen. Wer eines ergatterte, konnte das Tier an Land dann gegen ein T-Shirt eintauschen. Damit geben die Veranstalter dem traditionellen Travemünder Anbaden seit Jahren einen Wettkampf-Charakter, was ein Verletzungsrisiko besonders für Kinder mit sich bringt. Die können im Gerangel um die ersten Plätze schon mal umgerannt werden. Gemindert wird das Problem durch die Aufteilung in zwei Startfelder für große und kleine Badegäste.
Gefühlt mag die Zuschauerzahl geringer, die Teilnehmerzahl konstant geblieben sein. Kostüme waren deutlich weniger zu sehen als in den Vorjahren. Jemanden, der wie einst der Kurdirektor mit Hechtrolle vorausprescht, wird es wohl auch auf absehbare Zeit nicht mehr geben. Auch durch den Verkauf der Travemünder Badekarren fehlen Schauwerte. Als Marketing-Instrument taugt das Anbaden damit nicht mehr so wie früher, denn ein schöner Effekt der Veranstaltung war ja auch immer, dass die Bilder vom Event anschließend für den Saisonstart im Seebad warben.
Die Veranstaltung hat eine wechselvolle Zeit hinter sich: Von der bunten Kostümschau früherer Tage über den inzwischen wieder eingestellten Versuch, es zum mehrtägigen Event aufzublasen, bis zu seiner heutigen Form.
Eine schöne Gaudi, auf die sich vor allem die Einheimischen freuen, ist es nach wie vor. TA