ORTSGESCHEHEN
Travemünde 10.05.2017
Leserfragen zur Mecklenburger Landstraße
So drehte sich eine Leserfrage um den Sinn der Findlinge entlang der Mecklenburger Landstraße. Und ist leicht zu beantworten: Die Steine sollen das absolute Halteverbot durchsetzen, wie die Stadt bereits im Jahre 2000 in einer Pressemitteilung erklärte:
In der Mecklenburger Landstraße auf dem Priwall werden in Kürze Findlinge am Fahrbahnrand verlegt. Im besonders engen Abschnitt der Fahrbahn zwischen Campingplatz der Naturfreunde und Landesgrenze wird der Verkehr in der Sommersaison oft durch in den Seitenbereichen abgestellte Kraftfahrzeuge behindert, so daß entgegenkommende größere Kraftfahrzeuge die Straße an dieser Stelle nicht mehr passieren können.
Zwar gilt in diesem Abschnitt der Mecklenburger Landstraße seit geraumer Zeit ein absolutes Halteverbot auch im Seitenbereich. Kontrollen der Polizei haben in der Vergangenheit aber nicht zu einer merklichen Verbesserung der Situation beitragen können. Mit dem Auslegen der Findlinge, 70 sind vorgesehen, soll das Fehlverhalten der Kraftfahrzeugführer unterbunden werden und somit dem fließenden Verkehr – insbesondere auch für den in der Sommersaison nach Boltenhagen fahrenden Fahrradbus – ein Befahren ohne die Behinderungen durch die abgestellten Kraftfahrzeuge ermöglicht werden.
Im westlichen Abschnitt der Mecklenburger Landstraße wurde in den vergangenen Jahren in ähnlicher Weise erfolgreich vorgegangen. Die Maßnahme ist vom Bereich Verkehr der Hansestadt Lübeck mit dem Verein der Priwallbewohner abgestimmt worden.
Quelle: Pressemitteilung Lübeck Pressedienst vom 18.05.2000
Vorsichtshalber fragte »Travemünde Aktuell« nach, ob weitere Steine hinzukommen, dem ist der Verwaltung zufolge nicht so.

Eine weitere Zuschrift stellt einen Zusammenhang zwischen den aktuellen Straßenausbesserungsarbeiten und der Großbaustelle Priwall Waterfront her. Auf die Frage »Stehen die Arbeiten in Zusammenhang mit der Baustelle Priwall Waterfront?« gibt es von Seiten der Stadt jedoch ein klares »Nein«.

Alle Zuschriften (Namen der Redaktion bekannt), Fragen und Antworten sind in diesem Artikel dokumentiert. TA
Auf dem Priwall an der Mecklenburger Landstraße werden zur Zeit an den Seitenstreifen sämtliche Parkmöglichkeiten durch große Felsen blockiert. Wissen sie was das für einen Grund hat? Werden an anderer Stelle als Alternative neue Parkplätze gebaut oder ist es nur für die Bauphase von Waterfront. (zwischen Fischbratküche und dem Naturfreundehaus)
Quelle: Leserzuschrift vom 30.04.2017
Ich habe beobachtet, dass hier auf dem Priwall Bauarbeiten an der maroden Mecklenburger Landstraße angefangen haben, und zwar ab Naturfreundehaus Richtung Ex-Grenze. Auf dieser Straße »bretterten« seit Monaten große LKW, teils mit Anhänger, zur Großbaustelle von Hollesen und haben Erdreich angefahren. Das ist wohl abgeschlossen, denn jetzt fahren LKW mit anderen Baustoffen. Ich habe mich bei einem der Maschinisten erkundigt: es werden komplett die Straßenränder mit bestimmten Befestigungs-Materialien stabilisiert. In zwei Jahren soll dann die gesamte Straße neu gemacht werden. Fazit: jetzt wird Geld ausgegeben für Arbeiten, die zwar für die Baufirma »nützlich« sind, für die Steuerzahler weniger. Nach jedem Starkregen wird mindestens die Hälfte der Fahrbahn unter Wasser stehen, denn eine Drainage ist nicht vorgesehen.
Quelle: Leserzuschrift vom 27.04.2017
Frage 1: »Können Sie erörtern, was für Straßenarbeiten dort (im oberen Teil Richtung Landesgrenze) ausgeführt werden?«
Antwort 1: »Die Mecklenburger Landstraße soll durch das sog. DSK-Verfahren instandgesetzt werden.
Das Verfahren »Dünne Schichten im Kalteinbau – DSK« ist ein offiziell zugelassenes und genormtes Verfahren, welches in Lübeck seit ca. fünf Jahren regelmäßig und mit gutem Erfolg Anwendung findet. Im Bereich Kücknitz / Travemünde sind beispielsweise die Straßen Bollbrügg, Hochofenstraße, Westpreußenring, Steenkamp oder Hermannshöhe in den letzten Jahren mit dem DSK-Verfahren instandgesetzt worden.
Bei der DSK-Bauweise wird das Mischgut aus den Komponenten Gesteinskörnung, hochmodifizierter DSK-Bitumenemulsion, Wasser und Zement von selbstfahrenden Arbeitsmaschinen angemischt und auf die Straßenunterlage in flüssiger Form aufgetragen. Der Einbau erfolgt in Schrittgeschwindigkeit. Nach ca. 15–30 min. kann die sanierte Strecke wieder befahren werden. Die Schichtdicke der DSK-Decke beträgt durchschnittlich nur einen Zentimeter.
Die wesentlichen Vorteile sind:
- geringe Einbaukosten
- geringe Lärmbelästigung für Anwohner
- geringe Verkehrsbehinderung
- rasche Freigabe für den Verkehr
- Ressourcenschonung
Selbstverständlich ist die Lebensdauer einer DSK-Maßnahme nicht mit der einer grundhaft sanierten Straße vergleichbar. Sie kann je nach Zustand der Unterlage bis max. 8 Jahre betragen. Erfahrungsgemäß werden dünne Risse bei einer problematischen Straßensubstanz relativ schnell wieder durchschlagen. Das Eindringen von Regenwasser in den Straßenkörper wird jedoch verhindert bzw. minimiert, so dass der Substanzverzehr des gesamten Straßenoberbaus verzögert wird.
Vorbereitungsarbeiten sind bereits im Gange.
Die Ausführung der Hauptleistungen erfolgt (bei günstiger Witterung) im Zeitraum vom 16. bis zum 18. Mai 2017. Die Hauptarbeiten werden nachts ausgeführt. Anschließend erfolgen noch Regulierungsarbeiten an Schiebern, Abläufen und Schächten, sowie Markierungsarbeiten.
Frage 2: »Stehen die Arbeiten in Zusammenhang mit der Baustelle Priwall Waterfront?«
Antwort 2: »Nein«
Frage 3: »Gibt es schon ein Zeitfenster, wann die Straße komplett saniert wird?«
Antwort 3: »Nein, für den Ausbau der Mecklenburger Landstraße (grundhafte Sanierung mit Querschnittsveränderung) gibt es noch kein Zeitfenster.«
Frage 4: »Werden (oder wurden kürzlich) weitere Findlinge am Straßenrand abgelegt, um Autos in der Mecklenburger Landstraße am Parken zu hindern?«
Antwort 4: »Davon ist nichts bekannt. Im Zuge der Straßeninstandsetzung wird die Lage und die Anzahl der Findlinge nicht verändert.«
Quelle: Fragen: TA (03.05.2017), Antworten: Lübeck Pressedienst (10.05.2017)