KUNST & KULTUR
Eutin/Travemünde 01.03.2017
Bilder, auf denen man etwas erkennt
Norddeutsche Realisten zeigen die Lübecker Bucht im Ostholstein-Museum

Die Künstler Till Warwas (Bremen), Ulf Petermann (Husum) und Lars Möller (Hamburg) haben im Jahre 2007 mit ihren Dreier-Ausstellungen angefangen. »Weil das ein intensiveres Auseinandersetzen mit der Landschaft ermöglicht«, erklärte Lars Möller am Mittwoch bei einer gut besuchten Pressekonferenz in der Ostholsteinischen Kreisstadt Eutin.

Die drei Künstler kennen sich von den Norddeutschen Realisten, machen alle zwei bis drei Jahre eine gemeinsame Ausstellung in einem Museum oder einer Galerie. Diesmal gibt es beides: Parallel zur Ausstellung im Eutiner Ostholstein-Museum (05.03. – 05.06.2017) sind weitere Werke der »Lübecker-Bucht«-Serie in der Lübecker Galerie Koch-Westenhoff zu sehen (11.03. – 22.04.2017).
Insgesamt sind zum Thema »Lübecker Bucht« knapp 180 Bilder entstanden. Dabei setzen die Maler durchaus auch mal dasselbe Motiv ins Bild: So hängen zwei Ansichten des bekannten »Jugendhaus Seeblick« vom Brodtener Steilufer direkt nebeneinander. Es sei spannend zu sehen, wie die Maler die Motive in ihre Formsprache umsetzten, meinte dazu Dr. Julia Hümme.

Der Realismus feiert in der Malerei wieder Erfolge. Es sei auch an der Zeit gewesen, dass das dogmatische »Wir dürfen bloß nichts erkennen auf dem Bild« aufhöre, sagte Maler Lars Möller dazu. Das dogmatische sei immer von der Avantgarde-Seite ausgegangen. »Wir sind da ganz entspannt.«
Die Parallel-Ausstellung an den zwei Standorten Eutin und Lübeck sieht Museums-Chefin Dr. Julia Hümme auch als »Brückenschlag zwischen Lübeck und der Lübecker Bucht«.
Zu sehen sind unter anderem Stadtszenen bei Regen, die Trinkkurhalle im Timmendorfer Kurpark, die Rapsblüte in Brodten und auch eine Strandszene aus Grömitz. Da ist der Maler ein wenig abgegangen vom Realismus: Die Bebauung am Ufer war im zu heftig, er ließ ein Haus weg. »Das zerstört jede Skyline«, sagte Maler Lars Möller.
Begleitend zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen, der von jedem Künstler etwa 20 Bilder sowie Fotos der Maler bei der Arbeit zeigt. Er kostet direkt im Museum 15,00 Euro.

Tipp: In einem renommierten Museum werden natürlich kein »roten Punkte« geklebt, allein schon weil das die Betrachtung der Bilder beeinflusst. Wer sich in einem Bild »verliebt«, bekommt am Einlass aber gern die Visitenkarte des betreffenden Künstlers. TA
- Ausstellung mit Werken von Lars Möller, Ulf Petermann und Till Warwas
- 05. März bis 05. Juni 2017
- Ostholstein-Museum
- Schlossplatz 1
- 23701 Eutin
- Öffnungszeiten im März: Mittwoch bis Freitag: 15:00 bis 17:00 Uhr; Samstag, Sonntag und Feiertag 11:00 bis 17:00 Uhr.
- Öffnungszeiten ab April: Dienstag bis Freitag 11:00 bis 17:00 Uhr; Samstag, Sonntag und Feiertag 10:00 – 17:30 Uhr.
- Hinweis: Am 17.03.2017 ist die Sonderausstellung geschlossen, am 18. und 19.03.2017 nur eingeschränkt zu besichtigen.
- Eintritt: 5,00 Euro, mit Ostseecard 4,00 Euro
- Ausstellungskatalog: 15,00 Euro
- www.oh-museum.de
1 http://www.oh-museum.de