MEDIEN
Travemünde 05.01.2017
Hochwasser in Travemünde: Die Pressemitteilungen
Polizei und Feuerwehr gaben mehrere Pressemitteilungen zum aktuellen Stand heraus. TA
Hochwasser in Lübeck Sachstand vom 05.01.2016 um 7:30 Uhr
Das Hochwasser in der Nacht vom 04.01. auf den 05.01.2017 lief entgegen den Erwartungen der Feuerwehr nicht so schnell ab, wie es die Erfahrungen aus zurückliegenden Hochwassern erwarten ließen.
Gegenwärtig liegt der Pegel bei 1,31 über dem mittleren Wasserstand, was dazu führt, dass immer noch Teile der Obertrave, Wallstraße und Travemünde berflutet sind.
Schwerpunkte der Feuerwehr Lübeck sind neben laufenden Aufräumarbeiten Pumpmaßnahmen im Bereich der Wallstraße, um diese für den Berufsverkehrs möglichst zeitnah passierbar zu machen. Die Wallstraße ist auf Grund der Brückenbauaumaßnahmen im Bereich der Possehlstraße eine wichtige Verkehrsader für den Lübecker Stadtverkehr geworden, so dass hier ein Einsatzschwerpunkt der Feuerwehr liegt.
Die Feuerwehr Lübeck betont an dieser nochmal, dass die Bewohner in den bekannten Überschwemmungsgebieten frühzeitig für Hochwasserschutzmaßnahmen selbstständig sorgen mögen. Viele Anwohner haben in den letzten Jahrzehnten einen vorbildlichen Hochwasserschutz an ihren Gebäuden betrieben und schützen somit wirksam ihre Sachgüter.
Im Überschwemmungsfall ist die Feuerwehr nicht in der Lage zeitgleich eine Vielzahl von Einsätzen zum Schutze einzelner Gebäude abzuarbeiten. Wirksame Abdichtmaßnahmen müssen im Rahmen der Prävention erfolgen.
In den kommenden Stunden wird die Feuerwehr die Aufräumarbeiten in den betroffenen Gebieten fortführen. Es wird nach gegenwärtigen Erkenntnissen erwartet, dass sich die Einsatzlage weiter entspannt.
Quelle: Pressemitteilung Feuerwehr Lübeck
Polizeidirektion Lübeck / Zusammenfassung der Hochwasserlage im Bereich der PD Lübeck
Im Zeitraum zwischen dem 04.01. 19:45 Uhr und dem 05.01.2017, 02:00 Uhr, kam es im Bereich der Polizeidirektion Lübeck seitens der Polizei zu 20 hochwasserbedingten Einsätzen.
Einsatzschwerpunkte waren die Lübecker Altstadt mit den Straßen An der Obertrave und Wallstraße sowie die Hafenstraße und in Travemünde die Vorderreihe, die Ivendorfer Landstraße sowie die Mecklenburger Landstraße auf dem Priwall.
Im Kreis Ostholstein waren vorrangig Fehmarn, Heiligenhafen, Neustadt sowie Niendorf/Ostsee betroffen.
Die Pegel fallen derzeit wieder, die Lage normalisiert sich langsam.
Die Lage im Einzelnen:
1. Hansestadt Lübeck
Der Pegel am Bauhof erreichte um 22:39 Uhr den Höchststand von 6,79m (1,79m üNN). Im Bereich An der Obertrave und den angrenzenden Gruben lief das Wasser auf die Fahrbahn. Einige Fahrzeuge konnten nicht rechtzeitig aus dem Gefahrenbereich entfernt werden und mussten aus dem Wasser geborgen werden. Insgesamt kam es zu 10 Abschleppvorgängen in diesem Zusammenhang. Durch die Feuerwehr wurden in den hochwassergefährdeten Bereichen Lautsprecherdurchsagen veranlasst. Die Verkehrssicherung der Hansestadt Lübeck führte Absperrmaßnahmen auf Weisung der Polizei in den betroffenen Bereichen durch. Personen kamen nach derzeitigem Stand nicht zu Schaden. Über den entstandenen Sachschaden können derzeit zuverlässig keine Angaben gemacht werden.
2. Neustadt in Holstein
Ab 17:45 war ein relativ schneller Anstieg des Wasserspiegels festzustellen, der mit 21:55 h mit 6,77 über NN (Normal 5,06) seinen Höchststand erreichte.
Durch die Bürgermeisterin wurde ein örtlicher »Krisenstab« unter Beteiligung aller beteiligter Organisationen sowie der Landespolizei eingerichtet. Auch ein Bürgertelefon wurde geschaltet.
Einige Straßen im Hafen und Binnenwasserumfeld mussten gesperrt werden, darunter letztendlich auch die »Schiffbrücke« (Einzige Durchfahrstraße durch Neustadt, Verlauf der L 309). Die Sperrungen erfolgten durch den zuständigen Bauhof Neustadt. Die noch andauernde Sperrung der Schiffbrücke wird im Laufe der Nacht
Einige wenige Keller angrenzender Häuser im Bereich »Untere Querstraße«,« Am Binnenwasser« und im Hafenumfeld liefen voll Wasser, welches durch eingesetzte Kräfte der Neustädter Freiwilligen Feuerwehr sowie des THW Ortsverband Neustadt abgepumpt wurde. Vorsorglich wurden Teile der Straßenbeleuchtung ausgeschaltet.
Seit 22:50 ist der Pegelstand zügig fallend.
Durch die Feuerwehr Neustadt erfolgte eine offensive einsatzbegleitende Öffentlichkeitsarbeit über deren Facebookseite, auf der auf polizeilichen Wunsch auch die aktuellen Straßensperrungen aufgelistet wurden.
Außer kurzfristigen Unterstützung bei der Einrichtung der Absperrungen waren keine weiteren polizeilichen Unterstützungen notwendig
3. Fehmarn
Auch die Stadt Fehmarn hatte eine kommunale Einsatzleitung eingerichtet, die ab 18 Uhr die Lage beobachtete. Es kam zu Überflutungen im Hafenbereich von Burgstaaken, in Lemkenhafen, Westerbergen und Orth. Der Deich zwischen Püttsee und Westerberge ist stark aufgeweicht, wurde in Teilen gesperrt.
4. Heiligenhafen
Die Hochwasserschutzeinrichtungen in Heiligenhafen haben der Belastung standgehalten, so dass es nur im Hafenbereich zu leichten Überschwemmungen kam. Zu kritischen Situationen kam es hier nicht.
5. Niendorf/Ostsee
Im Hafenbereich kam es zu Überschwemmungen, die bis zu Strandstraße reichten. Der Bauhof und die Feuerwehr hatten die Lage zu jeder Zeit im Griff.
Quelle: Pressemitteilung Polizeidirektion Lübeck
Hochwasser in Lübeck Sachstand am 05.01.2017 um 0:45 Uhr
Gegen 23 Uhr wurde festgestellt, dass die Pegel stagnieren. Der Höhste Wasserstand wurde um 23:06 Uhr mit 1,79 m über NN gemessen. Einsatzschwerpunkte waren für die Feuerwehr Lübeck die Obertrave und Travemünde. Insgesamt hatte die Feuerwehr fünf Einsatzabschnitte in der Hansestadt, in denen die eingesetzten Einsatzkräfte die vorgefundenen Einsatzlagen eigenständige abarbeiteten. Schwerpunkte waren die Sicherung von Gebäuden und Pkws.
Personen wurden bei der Hochwasserlage nicht verletzt.
Das Hochwasser wurde von der Feuerwehr Lübeck nach einem Hochwasseralarmplan abgearbeitet, welcher prognoseorientiert die zu treffenden Maßnahmen in insgesamt sieben Einsatzstufen beschreibt.
Für das heutige Hochwasser stand der Einsatzstab kurz vor der Auslösung der Stufe 4, welcher ab einen Pegelsstand von 1,80 m über NN anzuwenden gewesen wäre.
Der einberufene Einsatzstab wurde um 1 Uhr aufgelöst.
Quelle: Pressemitteilung Feuerwehr Lübeck
Hochwasser in Lübeck Sachstand zur aktuellen Hochwasserlage um 22:30 Uhr
Die Feuerwehr Lübeck hat gegen 20 Uhr in der Einsatzleitstelle der Feuerwehr Lübeck einen Einsatzstab eingerichtet, um die Vielzahl der eingehenden Anrufe und Einsatzorte zu koordinieren.
Einsatzschwerpunkte sind gegenwärtig in der Lübecker Altstadt im Bereich der Obertrave sowie in Travemünde. An der Obertrave mussten bereits diverse Gebäude vor eindringendem Wasser geschützt werden.
Wie die Feuerwehr feststellen musste, haben sich die Bewohner trotz frühzeitiger Warnungen durch den Wetterdienst und den Warndienst der Feuerwehr nicht ausreichend auf die zu erwartende Hochwasserlage eingerichtet.
In Travemünde steht das Wasser ca. 20 cm auf der Flaniermeile (Vorderreihe) bis unmittelbar an den dortigen Geschäften und Restaurants. Die Fähren zur Halbinsel Priwall haben bereits seit Stunden den Betrieb eingestellt. Der Priwall wurde zwischenzeitlich vom Wasser umschlungen. Hier hat sich eine Insellage eingestellt.
Frühzeitig wurden die Einsatzkräfte auf dem Priwall verstärkt, um im Einsatzfall (Brandeinsatz, Rettungsdienst und Hochwasser) qualifizierte Hilfe zu leisten.
Der Einsatzstab steht in einem sehr engen Kontakt zu den Einsatzabschnitten vor Ort um ein möglichst aktuelles Lagebild von den unterschiedlichen Einsatzstellen zu haben.
Quelle: Pressemitteilung Feuerwehr Lübeck