POLITIK 1 29
Travemünde 04.12.2016
»Mit NEIN stimmen!«
SPD Travemünde zum Bürgerentscheid über den Umbau der Untertrave
Der SPD Ortsverein Travemünde erklärt in einer Pressemitteilung: »Travemünde ist ein Stadtteil von Lübeck. Einigen gefällt das nicht, aber es ist gut so.
Und weil es so ist, wird nicht nur Lübeck entschieden was in Travemünde passiert – und das war eine ganze Menge in den letzten Jahren: neue Strandpromenade, neue Vorderreihe und Fährplatz, neue Kurgartenstraße, demnächst neue Travepromenade, neue Hotels, neue Wohngebiete, neuer Priwall.«
Weil wir zu Lübeck gehören, dürfen auch wir Travemünder mitentscheiden, was dort werden soll.
So auch über die Neugestaltung der Untertrave. Sage keiner, was geht uns die Altstadt an. Lübecks Altstadt ist unser aller Zentrum und das Aushängeschild unserer ganzen gemeinsamen Stadt. Einer Stadt, deren wirtschaftliche Grundlage zum großem Teil der Tourismus ist. Und das Zentrum des Tourismus ist die Altstadt noch viel mehr als Travemünde. Beide Stadtteile befruchten einander. Wer nach Travemünde kommt, will nicht einfach nur an die See, sondern auch Lübeck sehen. Und nicht nur Touristen, sondern auch wir selbst genießen es, in einer schönen Stadt zu leben. Und auch wir Travemünder sind ebenso gern in der Altstadt, wie andere Lübecker zu uns kommen.
Wir Travemünder wollen nicht alles Schöne nur für uns haben. Attraktive Uferpromenaden soll es nicht nur in Travemünde geben. Die vor einigen Jahren neugestaltete Straße an der Obertrave zeigt, wie schön auch Lübecks Altstadt am Wasser sein kann. Und noch viel schöner, wenn diese Flaniermeile entlang der Untertrave verlängert wird. Der Zeitpunkt dafür ist jetzt gekommen, denn jetzt stehen die Fördermittel von Land, Bund und Europäischer Union zur Verfügung. JETZT ODER NIE kann Lübeck sich dieses Projekt leisten.
Teil der Umgestaltung ist der Plan, die an der Untertrave stehenden 48 Lindenbäume, die sich nach Aussage mehrere Sachverständiger in einem elenden Zustand befinden und den Umbau der Straße nicht lange überleben würden, durch 60 neue Bäume zu ersetzen. Bäume abholzen, das ist das Stichwort, dass alle aufjubeln lässt, die die Planung aus den verschiedensten Gründen verhindern wollen. Diese Verhinderung ist das Ziel des Bürgerbegehrens, über das am 18. Dezember abzustimmen ist. Nicht allen geht es dabei um die Rettung der Linden. Manche meinen, Lübeck sollte für Verschönerungen kein Geld ausgeben, bevor nicht die letzte Schultoilette saniert ist. Manche sind auch einfach gegen alles was »die Politik« beschließt, oder wollen dem Bürgermeister eins auswischen. Da sind die armen Bäume gerade recht, um Emotionen zu schüren. Wir Travemünder lieben Linden. Die Kastenlinden an vielen unserer Straßen sind ortsbildprägend. Aber wenn Straßenbäume alt und krank sind, müssen sie durch neue ersetzt werden. Und das müssen an der Untertrave nicht unbedingt Linden sein. Aber es müssen neue Bäume sein, damit die Straße neu und schön werden kann. Wenn die Neugestaltung mit den alten Linden nicht geht, müssen sie weg.
Und weil mit den alten Linden keine Neugestaltung gibt, ist es nötig, den Verhinderern eine Abfuhr zu erteilen. Die harmlos klingende Frage beim Bürgerentscheid »Sollen die vorhandenen Winterlinden an der Untertrave…erhalten bleiben und die Umgestaltungspläne entsprechend geändert werden?« täuscht darüber hinweg, dass die Erhaltung dieser Bäume die Neugestaltung ausschließt. Wer den Umbau der Untertrave will, muss deshalb mit NEIN stimmen.
Und es ist wichtig, dass alle, die die Neugestaltung wollen, auch tatsächlich abstimmen und NEIN sagen, denn nach der gesetzlichen Regelung in der schleswig-holsteinischen Gemeindeordnung können bei geringer Wahlbeteiligung schon 8 % Ja-Stimmen reichen, damit das Bürgerbegehren Erfolg hat und alles beim Alten bleibt. Deshalb kommt es auf jede Stimme an. Am 18. Dezember abstimmen mit NEIN. Oder schon vorher per Briefwahl oder direkt im Rathaus mit NEIN stimmen. PM
Quelle: Text: Pressemitteilung SPD Ortsverein Travemünde, Foto: Karl Erhard Vögele