ORTSGESCHEHEN
Travemünde 02.11.2016
Kommt Travemündes alter Leuchtturm auf eine Briefmarke?
Prominente Unterstützung für Aufnahme in die Sonderpostwertzeichenserie »Leuchttürme«
Für die Würdigung auf einer Briefmarke hat sich jetzt die Bundestagsabgeordnete Alexandra Dinges-Dierig (CDU) eingesetzt. Auf einer Informations-Veranstaltung im Travemünder Restaurant »Marina« erläuterte sie am Dienstagabend ihre Beweggründe, die Initiative aus Travemünde zu unterstützen. Die Vorgänger des Leuchtturms würden noch aus der Zeit vor der Hanse stammen. »Wenn der reden könnte«, sinnierte Alexandra Dinges-Dierig. »Der hätte wirklich was zu erzählen gehabt.«

Als sie nun von der Initiative erfahren habe, hätte sie geguckt, wie man das unterstützen könne. Und dabei gleich die Familie an der Ostsee eingespannt: Sie schickte ihren Mann aus Niendorf nach Travemünde, eine Leuchtturm-Postkarte zu kaufen. Per Express gingen zwei Ansichtskarten nach Berlin. Die schönere bekam Dr. Michael Meister, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium der Finanzen, zusammen mit einem Begleitschreiben.

»Der Leuchtturm in Lübeck-Travemünde ist durch sein hohes Alter eine historische Besonderheit unter den Leuchttürmen«, schrieb Alexandra Dinges-Dierig an Dr. Michael Meister. Der Turm hätte fast 450 Jahre lang Schiffen den Weg in den Lübecker Hafen gewiesen. »Wegen der großen Bedeutung des Leuchtturms Travemünde als historisches technisches Denkmal und aufgrund seines Beitrags für Handel und Erreichbarkeit der Hansestadt Lübeck schlage ich vor, ihn bei einer Fortsetzungsausgabe der Briefmarkenserie zu berücksichtigen«, schreibt Dinges-Dierig.
Im Marina nannte sie die Unterstützung für die Travemünder Marken-Initiative ein klassisches Beispiel dafür, wie eine Bundestagsabgeordnete auch für die eigene Region etwas tun könne. Und bekräftigte am Mittwoch mit einem Eintrag auf ihrer Facebook-Seite noch einmal, dass die Aufnahme des Alten Leuchtturms Travemünde in die Briefmarkenserie eines der lokalen Themen sei, die ihr »besonders am Herzen« lägen.
Die Sonderpostwertzeichenserie »Leuchttürme« gibt es seit dem Jahre 2004. Sie soll auf die Vielfalt deutscher Leuchttürme aufmerksam machen. Jedes Jahr werden die neuen Marken in einer Pressekonferenz vorgestellt, sie erscheinen in Millionenauflagen. Meist gibt es einen Anlass, etwa ein Jubiläum. Für Travemünde sollte es aber schon ausreichend sein, dass hier der älteste Leuchtturm Deutschlands steht. Immerhin wurde der erste Travemünder Turm bereits um 1330 urkundlich erwähnt. Nach der Zerstörung durch dänische Truppen erbauten holländische Maurer im Jahre 1534 den heutigen Leuchtturm. Schon seit dem Jahre 1922 ist er als technisches Kulturdenkmal eingetragen.
Der Vorstoß, Travemündes Alten Leuchtturm in die Serie »Sonderpostwertzeichenserie Leuchttürme« zu bringen stößt derweil auch bei den Eigentümern des Turms auf ein Positives Echo. »Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Lübeck würde sich freuen, wenn nach den Leuchttürmen Dahmeshöved, Buk, Flügge und Staberhuk der Alte Leuchtturm Travemünde als fünfter Turm des Amtes eine Briefmarke ziert«, sagt dazu Amtsleiter Henning Dierken auf Nachfrage von »Travemünde Aktuell«.
Die Präsenz auf den Marken ist heiß umkämpft, für nächstes Jahr soll schon alles gelaufen sein. Aber vielleicht können Travemünder ja ab 2018 ihre Post mit Marken des Alten Leuchtturms verzieren. TA
1 http://www.leuchtturm-travemuende.de