ORTSGESCHEHEN
Travemünde / Lübeck 12.09.2016
Zwei Sonnentage für 500 Behinderte auf der MS Hanse
Schon lange wuchs die Idee des städtischen Bereiches Soziale Sicherung, wieder mit einem »Schiff Sonnenschein« Ausflüge auf dem Wasser für unsere Bürgerinnen und Bürger organisieren zu können, die sonst kaum eine Gelegenheit hierfür haben. Seit einiger Zeit fährt die MS Hanse die Linie Travemünde-Lübeck-Travemünde. Es ist ein für Behinderte geeignetes Schiff der Bäderschifffahrtsreederei Böttcher. Gleich für zwei Fahrten gelang es, zum 39. »Sonnentag für die Behinderten«, das Schiff zu einer Reise auf der Trave für eine Fahrt von Lübeck nach Travemünde und zurück zu chartern.
Die »Sonnentage für Behinderte« sind schon eine lange Tradition in der Hansestadt. Der erste »Sonnentag« wurde 1978 vom damaligen Sozialsenator Volker Kaske initiiert und ist seither ein traditioneller Erlebnistag für annähernd 26.000 Menschen in Lübeck, die in irgendeiner Weise mit Einschränkungen leben müssen.
Bei sprichwörtlichem Kaiserwetter hatten sich nach einem öffentlichen Aufruf in der Presse am vergangenen Samstag und Sonntag insgesamt rund 500 Behinderte mit ihren Begleitern am Anleger vor dem Hansemuseum eingefunden. An beiden Tagen ließen es sich Vertreter der Hansestadt nicht nehmen, die Behinderten zu begrüßen und zu begleiten. Am Samstag begrüßte Stadtpräsidentin Gabriele Schopenhauer an Bord die voller Vorfreunde auf das bevorstehende Erlebnis gespannt wartenden Ausflügler.
Am Sonntag kamen Bürgermeister Bernd Saxe und Sozialsenator Sven Schindler. Anwesend waren an beiden Tagen auch Vertreter der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände, Helfer des DRK und auch die Johanniter, die mit ihren Fahrdiensten zum Zustandekommen des Erlebnistages beigetragen haben. Beamte der Polizei sicherten den Zugang beim Boarding und beim Verlassen des Schiffes ab.
In ihren Begrüßungsreden dankten die Vertreter der Stadt allen Helfern und Einrichtungen für das Zustandekommen dieser beiden Sonnentage. Ein großes Dankeschön galt auch der Reederei, insbesondere den Gesprächen mit Frau Böttcher, dass Mannschaft und Schiff diese Herausforderung gerne annehmen. Viele Behinderte würden sich auf diesem Tag schon ein ganzes Jahr freuen. Es wäre möglich, ihrer Einsamkeit zu entrinnen. Auch könnten Kontakte geknüpft werden, um dem täglichen Allerlei ein schönes Erlebnis hinzuzufügen.
Auf der Travereise gab es gleich nach dem Ablegen ein köstliches Essen, auch an Vegetarier war gedacht. Derweil konnten die Passagiere vom gemütlichen Salon oder auch vom Sonnendeck aus viele Sehenswürdigkeiten und »Natur pur« entdecken. Der Kapitän des Schiffes, Peter Rathmann, wusste auf der Reise viel mit spannendem Fachwissen versehenen Livedurchsagen und auch launigen humorvollen Bemerkungen zur guten Stimmung beizutragen. Maritime Weisen vom Schifferklavier untermalten die Reise und so fügte sich das Ganze an beiden Tagen zu einem besonderen Highlight des Sonnentages für die Behinderten der Hansestadt. KEV