TIERISCH
Travemünde 04.07.2016
Vier Falken werden flügge
Raubvogel-Nachwuchs im Kirchturm von St. Lorenz Travemünde


Im Mai fanden sich fünf Falken-Eier im Nest. Im Juni schlüpften daraus die ersten Falken-Küken, noch mit ganz weißen Fell und ziemlich verschlafen. Im Juli sind die Tiere nun schon recht munter und kräftig, das Gefieder ist dunkler geworden. Vier Küken sind es, ein Ei ist verschwunden.
Die Kirchengemeinde wurde für ihr Engagement für die Raubvögel bereits vom Naturschutzbund (NABU) ausgezeichnet. Den Falken stehen im Kirchturm drei Nistkästen zur Verfügung. Es sind aber nicht immer alle belegt. Manchmal sind auch brütende Tauben schneller. Küster Bernd Urban führt seit 1998 Buch über die Falken im Travemünder Kirchturm. Das Rekordjahr war 2007 mit 11 Küken. Zuerst haben sie weiße Federn und sind noch recht friedlich. Wenn sie ihr normales Gefieder bekommen, fauchen sie den Küster auch schon mal wütend an.

Spannend wird es, wenn die Jungen jetzt flügge werden und um den Kirchturm schwirren. Dabei übernehmen sie sich auch mal: »Die fliegen dann runter, aber kommen nicht mehr hoch«, erzählt der Küster. Einmal hat er ein Junges mit dem Kescher eingefangen und wieder ins Nest gebracht. Ein andermal saß ein Falken-Junges zunächst auf einem Auto und dann am Brunnen, ließ sich aber nicht erwischen. Weil das Tier eine Verletzung am Flügel hatte, rief Bernd Urban lieber das Tierheim. Die Tierschützer hatten Erfolg. Später konnte der junge Turmfalke ausgewildert werden. TA