Weitere Details zum ersten Waterfront-Sonderbau im Gestaltungsbeirat diskutiert
Dass ein Entwurf im Gestaltungsbeirat diskutiert wird, nachdem der Architektenwettbewerb schon entschieden ist (TA berichtete), kommt nicht allzu oft vor. Doch immerhin ging es am Freitagnachmittag im Foyer der Bauverwaltung um den ersten der »Sonderbauten« des touristischen Großprojektes »Priwall Waterfront«.
Das Modell des ersten Sonderbaus wurde aktualisiert. Jetzt gibt es zwei Pavillons. Die Fassaden werden nicht aus Holz sein, sondern aus Kupfer. Foto: TA
Die »Sonderbauten« sind vier Gebäude, die direkt an der neuen Priwall-Promenade entstehen sollen. Erst für eines gibt es einen Entwurf, über den die vier Architekten auf der 47. Sitzung des »Gestaltungs- und Welterbebeirates« noch einmal etwas hören wollten.
Investor Sven Hollesen und das Architekturbüro präsentierten dazu den aktuellen Stand der Entwürfe. Insgesamt sollen im ersten Sonderbau acht Wohnungen entstehen, davon jeweils drei in den beiden Untergeschossen und zwei im Dachgeschoss. Die Wohnungen bekommen zur Promenade hin weit auskragende Balkone. Statt eines einzigen ebenerdigen Pavillons soll es nun zwei geben. Angedacht sind sein Kiosk und ein Café.
Das Gebäude soll eine Kupferfassade bekommen, in den Geschossen sogar aus gefaltetem Kupferblech. Man ist da bereits mit einem Faltwerk aus Neustadt im Gespräch. Das Metall soll so behandelt werden, dass es nicht zu dunkel wird.
Die Bauherren werden für das Gebäude vermutlich eine extra Fläche dazu kaufen müssen, die außerhalb der Promenade liegt. Ansonsten sind die Pläne bis auf die Statik fast so weit, dass ein Bauantrag gestellt werden kann.
Für Sven Hollesen anscheinend ein wenig überraschend kam der Wunsch des Gestaltungsbeirates, die Entwürfe für die anderen drei Sonderbauten mögen sich am ersten orientieren. »Wir wollen keinen Architekturzoo bei den Sonderbauten, sagte der Vorsitzende Jürgen Böge. Der ungewöhnliche Entwurf sei ein schönes Gebäude, aus dem andere Varianten entwickelt werden sollten.
Sven Hollesen hatte bislang nicht an eine Serie gedacht. »Wir können ja nicht viermal schwebende Ferienwohnungen machen nach meiner Vorstellung.«, sagte er. Konnte sich dann aber gut mit dem Begriff »Symphonie« von Gebäuden anfreunden. Einziger Sonderbau, der definitiv nicht »aufgeständert« wird, ist die geplante Brauerei.
Diskussionen gab es um geplante behindertengerechte Wohnungen im Erdgeschoss. Der Gestaltungsbeirat vertrat die Auffassung, dass die Erdgeschosse öffentliche Fläche bleiben sollten. Also zum Beispiel Läden enthalten sollten.
An die Verwaltung hatte Sven Hollesen Fragen zum Bebauungsplan, in dem ja helle Fassaden vorgeschrieben seien. Außerdem wollte er mit den Gebäuden gern ein bisschen höher gehen.
Fachbereichsleiter Franz-Peter Boden vertrat die Meinung, dass ein Bebauungsplan Ausreißer verhindern solle. Man könne Ausnahmen erteilen. Allerdings in einem Punkt nicht: »Bei der Höhe sind wir ja auch zurückgepfiffen worden«, sagte Boden. Er verwies dabei auf die Politik. Bei Höhe, Breite und Länge müsse Hollesen sich an den Plan halten.
Das sah auch der Vorsitzende des Gestaltungsbeirates so: Es müsse nicht höher werden, meinte Jürgen Böge. »Das ist schon ein beachtliches Gebäude.«
Der Gestaltungsbeirat hätte gern noch ein Muster des Fassadenmaterials gesehen, was zugesagt wurde. Bereits Mitte des Jahres soll mit dem Bau begonnen werden. TA
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Kommentare
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Kommentar von BetonHasser am 12.02.2016[2,9/253]
Man denkt, die ziehen hiermit den Aprilscherz vor. Will Hollesen wirklich so dreist den Bebauungsplan direkt schon wieder umgehen bzw Ausnahmen haben? Dabei hat er ja doch indirekt so viel mitgewirkt. Wahnsinn, was dem Priwall da alles an Bau-Wahnsinn droht. Ein richtiger Beton-Zoo.
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Kommentar von Christian Jäger am 13.02.2016[2,9/253]
Unfassbar, was für ein Schrott hier mit Zustimmung der
»Experten« realisiert werden soll. Priwall-Waterfront wird Lübecks häßliche Tochter. Armes Travemünde.
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Kommentar von Hans Genssler am 13.02.2016[3,0/254]
Nicht nur, dass Herr Hollesen von der Stadt Lübeck ein Filetstück Travemündes nachgeworfen bekommen hat, ohne dass klar war, was eigentlich gebaut werden sollte, jetzt will er sich auch nicht mehr an die wenigen konkreten Auflagen halten. Da wird sicher noch einiges kommen.
Es wäre an der Zeit, dass die Stadt Herrn Hollesen unmissverständlich klar machte, dass eine Überschreitung der genehmigten Abmessungen um nur einen Millimeter oder andere Eigenmächtigkeiten einen sofortigen Abriss der Bauten zur Folge hätten. Nur das ist die Sprache, die der Herr eventuell versteht.
Natürlich wird es so nicht kommen, die Entscheider fressen ihm aus der Hand, Herr Hollesen baut so, wie er am meisten verdienen kann und eventuelle Strafzahlungen werden nur einen Bruchteil des erzielten Mehrgewinns ausmachen, wetten?
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Kommentar von MaTThias am 13.02.2016[3,0/253]
Also so einen Mist haben wir manchmal in der Kneipe aus Bierdeckeln gebaut. Das sah fast genauso aus. Ja ja, werden manche sagen, da war doch bestimmt wieder Alkohol im Spiel! – Natürlich!! Und wenn ich ehrlich bin hält man so einen Prachtbau auch nüchtern gar nicht aus!
Na denn man Prost zusammen.
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Kommentar von Klaus Palte am 14.02.2016[2,7/253]
@Hans Genssler. Damit kein falscher Eindruck entsteht: ich war von Anfang an gegen dieses Projekt. Es zerstört den Priwall so wie er ist, es bringt finanziell für die HL nichts. Wo waren Sie und andere denn in den Jahren etwa ab 2009 zur Zeit der absoluten Mehrheit der CDU welche dieses Projekt mit der FDP eingefädelt hat? Wo waren Sie, die Grünen und Andere. Um mit der BiP das Projekt wirksam zu verhindern? Hollesen macht was ihm das Recht gestattet. Er versucht pfiffig wie er ist, es auch in seinem Sinne auszunützen. Als Unternehmer und Investor macht er Prinzip Marktwirtschaft! Unser Wohlstandsmotor. Es ist unfair auf diesem Mann herumzuhacken statt die Verantwortung bei der Verwaltung und den politisch Verantwortlichen zu suchen. Oft genug bestand die Möglichkeit, das Projekt zu stoppen. Eine jämmerliche Geschichte von Unfähigkeit, Unentschlossenheit und mangelnder sozialer Verantwortung, die sich nach meinem Eindruck jahrelang auftat. Ich finde das jetzige Gejammer Heuchelei.
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Kommentar von MaTThias am 14.02.2016[3,0/253]
Ja Herr Palte, auch wenn es sehr traurig ist, aber ich muss Ihnen da echt zustimmen. Also ich bin seit 1999 auf dem Priwall und habe das ganze Drama dort hautnah mitbekommen. Und mal ganz ehrlich gesagt, Proteste sehen bei mir auch ganz anders aus.
Öffentliche Demos, die nur schweigend mit ein paar bemalten Bettlaken bewaffnet durchgeführt werden, interessieren in Lübeck und dort speziell den Thronhalter überhaupt nicht. Widerstand sieht anders aus, da muss es auch mal laut werden können und die Stadtwerke können einen Besen holen. – Und auch ein Anwalt von der BIP macht das nicht aus reiner Aufopferung, der will auch ein Stück vom Kuchen ab haben und Geld verdienen. Das Ding wird durchgewunken, nichts anderes wird passieren. Den Dänen hält keiner auf! Wenn ich Unrecht haben sollte, würde mich das echt mal freuen!
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Kommentar von Hans Genssler am 14.02.2016[3,0/253]
Hallo Herr Palte,
Schuld haben immer nur die anderen, nicht wahr? Ich jedenfalls nicht, denn weder 2009 noch 2013 war ich in Lübeck wahlberechtigt.
Schuld haben die, die JETZT in der Stadt regieren, auch wenn die Planungen schon 2009 begannen. Selbst 2015 hätte man das Projekt noch stoppen können.
Viel schlimmer, die getroffenen Vereinbarungen, die diese Monstrosität in gewissen Grenzen halten sollten, will Herr Hollesen brechen und die JETZIGE Regierung der Stadt schaut taten- und kommentarlos zu. Auch Sie dürften wissen, wer das ist.
Ich verliere dadurch das liebgewonnene Freizeitziel Travemünde an dem ich Erholung finden, aber auch Einkäufe tätigen konnte. Und weil die Stadt bei dem Projekt anscheinend nicht vorrangig an den eigenen Profit denkt, sondern an den von Herrn Hollesen, so werden meine Steuern auch in Zukunft über die Landeskasse in eine Stadt fließen, die wegen Misswirtschaft eigentlich keine Förderung verdient hat. Arme Travemünder, bei dieser Mutter.