POLITIK 1 43
Travemünde 30.10.2015
SPD zu Wohnungen für Flüchtlinge in Travemünde

»In der Anlage sollen auch ein Gemeinschaftshaus mit Aufenthaltsräumen (Möglichkeiten für Sprachkurse und Kinderbetreuung vor Ort) und Büros für Betreuer sowie Freizeiteinrichtungen entstehen.
Entgegen den Behauptungen in einem derzeit in Travemünde verbreiteten Flugblatt, in dem zum Protest gegen diese Pläne aufgerufen wird, handelt es sich nicht um eine Erstaufnahmeeinrichtung, sondern um Wohnungen für Asylsuchende, die das Stadium der Erstaufnahme schon durchlaufen haben und nun unter würdigen Verhältnissen als neue Mitbürger integriert werden sollen.
Der Travemünder Ortsrat hat bereits im Einvernehmen aller dort vertretenen Parteien und Vereinigungen einen Aufruf zur Solidarität veröffentlicht. Aber nicht nur allgemein ist Solidarität mit Verfolgten und Vertriebenen geboten. Travemünde, wo besonders viele Senioren leben, kann froh sein über den Zuzug von jüngeren Menschen und Familien mit Kindern, die den Ort neu beleben werden und auf Grund ihrer Herkunft auch eine kulturelle Bereicherung bringen können, so wie es Zuwanderer seit Jahrhunderten und auch in jüngerer Vergangenheit immer getan haben. Sie können uns – auch wenn sie Deutsch erst lernen müssen – näher stehen als manche, die Deutsch sprechen oder schreiben, aber nur Vorurteile, Hass und Lügen damit verbreiten.
Wir finden auch die Wahl des Grundstücks gelungen. Die SPD Travemünde hatte sich schon früher erfolgreich dafür ausgesprochen, weitere Grundstücke für Wohnbebauungen auszuweisen (wie die sogenannte Neue Teutendorfer Siedlung oder das Gelände am Howingsbrook), um die Ansiedlung auch jüngerer Menschen zu fördern. Deren Realisierung wird aber noch Zeit in Anspruch nehmen. Das Grundstück an der Ostseestraße war bisher trotz guter Verkehrsanbindung mit Bus und Bahn wegen der Nähe des Skandinavienkais zur Bebauung nicht vorgesehen. Seine schnelle Heranziehung verhindert also keine bisherigen Pläne, sondern bietet zusätzliche Chancen.
Die SPD Travemünde appelliert an alle Travemünder, sich nicht von fremdenfeindlichen Parolen beeindrucken und abschrecken zu lassen und den – wahrscheinlich zum großen Teil gar nicht aus Travemünde stammenden – Neinsagern nicht das Feld zu überlassen. Gerade in einem Fremdenverkehrsort, einer internationalen Hafenstadt, sind wir Fremden gegenüber aufgeschlossen.
Kommen Sie deshalb zu der Informationsveranstaltung am 05. November und demonstrieren Sie die Weltoffenheit unseres Stadtteils!« PM
Quelle: Text: Pressemitteilung SPD Travemünde, Foto: KEV/ARCHIV TA