KUNST & KULTUR
Travemünde 14.09.2015
Prominente Musikstunde in der Stadtschule Travemünde
Weltklassepianist Martin Stadtfeld besucht im Rahmen der Initiative »Rhapsody in school« die 3. Und 4. Klasse
Martin Stadtfeld wird am Montag Abend in der MuK von Frédéric Chopin (1810–1849) das Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll op. 11 gemeinsam mit dem Philharmonischen Orchester der Hansestadt Lübeck unter der Leitung von Ryusuke Numajiri spielen. Michael Cordes, Rektor der Travemünder Stadtschule, konnte es im Rahmen der Initiative »Rhapsody in school« (www.rhapsody-in-school.de) den dritten und vierten Klassen der Stadtschule ermöglichen, diesen faszinierenden Menschen zu erleben.
Martin Stadtfeld trug den gespannt lauschenden kleinen Musikfans sehr einfache, menschliche bewegende und kurze Musikstücke von Johann Sebastian Bach vor. Auf seine Frage, wann Bach diese Musik komponiert hätte, kam sehr zaghaft der erste Vorschlag vom jungen Publikum heraus »vielleicht vor 5 Jahren«, dann »eher vor 7 Jahren«. Nein, erklärte Stadtfeldt seinen jungen Zuhörern, Bach hätte die Musikstücke vor 300 Jahren komponiert. Damals gab es noch keine Autos, keine Eisenbahn, keinen PC, kein Fernsehen, keine Playstations (hier und da hörte man »oh jeh«) und die Instrumente, die Bach zur Verfügung hatte, seien das Cembalo, die Orgel und das Clavichord gewesen. Das Lieblingsinstrument von Bach.
Nach den von ihm sehr einprägsam beschriebenen und besprochenen Musikstücken gab es immer wieder spontanen Beifall und dann eine Fragestunde. Stadtfeldt: »Ich bin 36 Jahre alt, habe mit 6 Jahren angefangen Klavier zu spielen, genug Geld verdiene ich auch, sein Vater wäre Tierarzt, er habe unter anderem in China, USA, Japan und Korea gespielt, sein erstes Konzert gab er mit 9 Jahren, insgesamt spiele er etwa 60 Konzerte im Jahr, er übe pro Tag vielleicht 1 oder 2 Stunden oder manchmal auch gar nicht, und in der Freizeit gucke er gerne Filme und gehe mit seinem Hund spazieren.
Zum Schluß spielte er zur Überraschung aller ein eigenes erst heute zu Ende komponiertes Musikstück vor. Er habe noch keinen Namen dafür. Vielleicht wolle er es bei seinem Konzert heute Abend als Zugabe vortragen. Auf jeden Fall sei heute die Premiere in der Stadtschule in Travemünde gewesen. Rektor Cordes erwähnte, dass viele der Schüler heute Abend beim Konzert anwesend seien. Stadtfeld darauf spontan: »Dann werde ich es extra für Euch als Zugabe spielen !« KEV
Fotos Karl Erhard Vögele

1 http://www.rhapsody-in-school.de