MARITIMES
Travemünde 11.07.2015
Traumschiffkapitän schnuppert Heimatluft
Kapitän Jens Thorn machte zum zweiten Male mit der MS Amadea in seinem eigenen Heimathafen Travemünde fest
Es wurden Erinnerungen ausgetauscht und der alte Seebär lies durchblicken, dass man – je älter man wird – immer gerner zu seinen Wurzeln zurückkehrt. Sein Vater sei ja Oberlotse in Travemünde gewesen. Die Nähe zur Schiffahrfahrt war so vorprogrammiert.
Er fühle sich bei Phoenix-Reisen und seinen Schiffen wohl, die Stimmung unter der Mannschaft sei optimal und geprägt von einem außerordentlich familiären Verhältnis zu den Passagieren. Sie würden aus ganz Deutschland stammen und auch einige vom Rosenhof. Er könne sich an nichts anderes erinnern, als dass sein Schiff schon Jahre im Voraus ausgebucht sei. 60% der Passagiere seien »repeater«, also Wiederholer von Reisen. Nichts mehr als diese Zahl würde zeigen, dass das Konzept, das Angebot und das Schiff nach Ausstattung und Größe stimmen würden.
Schiffe wie die Amadea, anders als die immer häufiger konzipierten viel größeren Kreuzfahrer könnten noch viele kleine Häfen anlaufen. Darin läge z.B. auch der Reiz, die Ostseehäfen zu besuchen, und besonders natürlich auch Travemünde. Rund 550 Passagiere würden von 350 Besatzungsmitgliedern betreut. Eine Lehrerin sei an Bord und seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen würden begeistert die deutsche Sprache lernen.
Gerne zeigt der Kapitän sein Schiff und schwärmt davon, wie sehr seine Passagiere das Phoenix Reisekonzept und das Schiff mit seinen Balkonen mögen würden. Auch sei es möglich auf einem der Decks sein Schiff auf einem liebevoll gepflegten Teakholzdeck zu umrunden. Eine Runde für Jogger drehen seien immerhin 370 Meter und zugleich wäre von hier aus ein wunderbarer Blick auf die Hafenstädte, wie hier in Travemünde auf die Vorderreihe möglich, dann auf den Skandinavienkai, den Priwall und natürlich der Blick längs der Trave, vorbei an Maritim und Passat Richtung See.
Viele Einstellungen der ZDF-Folge »Das Traumschiff« würden hier natürlich gedreht, aber auch auf der Brücke, dem Spa-Bereich, kurzum fast überall im Schiff. Das Verhältnis der Schauspieler und Mitarbeiter des ZDF zu den Passagieren und der Mannschaft sei geradezu herzlich und völlig unkompliziert.
Zum Schluss gab es natürlich ein Gruppenfoto mit dem Travemünder Jung. Irgendwann ist auch dieser Aufenthalt in der Heimat zu Ende. Kapitän Jens Thorn verriet dann als Geheimtipp schon mal die Sendezeiten für die ZDF-Traumschiffserie: 25.12.2015 und 1.1.2016 jeweils um 20:15 Uhr, also zur besten Sendezeit. Stilvoll wurde die MS Amadea bei Anbruch der blauen Stunde von Passatchor verabschiedet, drehte in der Siechenbucht und verabschiedete sich mit einem langen Ton von Travemünde.
Vorbei am alten Leuchtturm und der Passat begleiteten viele Fans das Schiff bis hin zur Nordermole. Sodann gingen die beiden Schiffsschrauben auf höhere Tourenzahl, eine Hecksee baute sich auf, das Lotsenboot nahm Fahrt auf um nach Erreichen der Grünen Tonne 1 den Lotsen wieder von Bord zu holen. Und bald war nur noch ein kleiner farbiger Tupfen am Ostseehimmel zu sehen. KEV
Fotos Karl Erhard Vögele