POLITIK
Travemünde 19.06.2015
DIE LINKE: »Vernünftige Unterbringung von Flüchtlingen ist möglich!«

»Wenn die Verwaltung die Suche nach Wohnraum ernst nehmen würde, brauchen wir keine Sporthallen zu Unterkünften umzuwandeln. Zwar gibt der Wohnungsmarkt in Lübeck nicht viel her, aber im Bereich Gewerbe- und Büroimmobilien ist viel zu finden. Bei Anfragen habe ich erfahren, dass viele Anbieter bereit sind, wohlwollend zu prüfen, ob Büroflächen von Eigentümer für Wohnzwecken gemietet werden könnten. Alle Anbieter verneinten, von der Stadt diesbezüglich angefragt worden zu sein,« erläutert Ragnar Lüttke, Fraktionsgeschäftsführer der Lübecker Bürgerschaftsfraktion DIE LINKE.
»Ich bin verärgert, dass uns von der SPD und der von der SPD geführten Verwaltung unterstellt wird die Unterbringung von Flüchtlingen zu blockieren und schließlich dafür verantwortlich gemacht zu werden, dass Flüchtlinge in Sporthallen untergebracht werden müssen. Ich bin deshalb so ärgerlich, weil ich das gerade nicht will und es auch nicht notwendig ist. Innerhalb von 2 Stunden habe ich bei sechs verschiedenen Anbietern wohlwollendes Interesse für das Anmieten von insgesamt 2500 Quartmeter Fläche für Flüchtlinge gefunden. Alle günstiger und besser gelegen, als die Wieckstraße auf dem Priwall. Zudem hatten wir vor Monaten der Verwaltung vorgeschlagen, einen Aufruf an die Bevölkerung zu starten, mit der Bitte Wohnraum für Flüchtlinge bereit zustellen. Bis heute ist von der Verwaltung dazu nichts zu erfahren was überhaupt gesucht wird, also wie groß, wie teuer und welche anderen Anforderungen der Wohnraum haben müsste«, so Ragnar Lüttke weiter.
Das Vorhaben der Verwaltung Flüchtlinge in Sporthallen unterzubringen ist fürchterlich und absurd. Im Internet bietet die Stadt selbst ein 140 m² großes, wenn auch sanierungsbedürftiges Haus, zum Verkauf an. Im Bauausschuss wird statt Wohnraum zu schaffen, ein Bordell genehmigt und die KWL will unbedingt Büroflächen von 345m² im Gesamthafengebäude losschlagen. PM
Quelle: Text: Pressemitteilung Fraktion DIE LINKE. Lübeck, Foto: Archiv TA