VERANSTALTUNGEN
Travemünde 25.05.2015
Jazzfestival Travemünde Tag 3
Die Oriental Jazzband, diese Gruppe junger Musiker, die ihre Begeisterung für den New Orleans Jazz teilen und gern gesehene Gäste auf vielen europäischen Musikfestivals sind, haben das warm up als erste Band des Tages mit Routine gemeistert. Lokalmatador »Swing ’n Fun«, die Bigband aus Lübeck mit Orchesterleiter Ralph Schlunk am Saxophon, überzeugte auch mit älteren Titeln, wie die Orchestermitglieder der Musikschule Lübeck das professionelle Beherrschen des Instrumentes mit viel Elementen des modernen Jazz verknüpfen«.
Spuerkeess-Bankers in Concert”, die Bigband aus Luxembourg, überraschte mit einem den Frank Sinatra Sound perfekt imitierenden Gesangskünstler. Auf ihrem zweiten Auftritt auf dem Travemünder Jazzfestival lief die Band zu neuer Hochform auf. Es scheint offenbar so, dass die Band um so besser in Form kommt, je niedriger die Zinsen sind. Doch den Beweis dafür müssen die Kolporteure dieser witzigen Idee erst noch bringen. Den Fans in Travemünde reicht es indessen aus, wenn die Luxembourger demnächst ein weiteres Mal im Festival an der Ostsee ihren Bigband Sound präsentieren.
Die »Biggs B Sonic«, eine Band dreier Kieler Musiker, welche die Rockabilly-Highlights der 50er und 60er zum besten geben, war die Superüberraschung des Abends. Nachtwichtel Patrick Möller, der Herrscher aller Reusen in der Nacht, erzählte beim Fotoshooting kurz nach Sonnenaufgang, dass bei seinem nächtlichen Dienstantritt die Begeisterung für die Band kein Ende gefunden hätte und »die Leute sie einfach nicht gehen lassen wollten«. Perfekt waren die Showeinlagen mit musikalischen Higlights verknüpft. Sie überzeugten auch die eingefleischten Fans des Jazz der Roaring Twenties, dass so eine Band zurecht einen Platz im Travemünder Jazz-Festival, dem New Orleans des Nordens, beanspruchen kann.
Jazzhistoriker Wolf-Rüdiger Ohlhoff, der die Pausen mit den Glanzstücken alter Meister überbrückte, nickte gönnerisch mit Blick auf die Kieler Jungs, als er nach getaner Arbeit seine Schellackplatten für den nächsten Auftritt im Koffer verstaute. KEV
Fotos: Karl Erhard Vögele