ORTSGESCHEHEN
Travemünde 14.05.2015
Mit der Ju 52 über Lübeck und Travemünde

Es geht so: Auf einen noch nicht ausgebuchten Flug klicken und alles andere ergibt sich von selbst. Die nächsten Flüge von Lübeck-Blankensee sind für den 9. und 10. Oktober vorgesehen. Über diesen Link können auch die Flugstrecken eingesehen werden. So führt z.B. der 30 Minuten Rundflug nach dem Start entlang der Autobahn A1 vorbei an der Lübecker Altstadt. Bad Schwartau, Ratekau, der Hemmelsdorfer See sind die nächsten Stationen und nun ist bei guter Sicht schon die Ostsee zu erkennen. Es folgen die Bäder Timmendorfer Strand, Scharbeutz, Haffkrug und Sierksdorf und Neustadt in Holstein ist dann der Wendepunkt der Route. Von dort geht es über die Neustädter Bucht auf Travemünde zu, weiter traveaufwärts, bis die Altstadtinsel wieder erreicht ist, und von dort beginnt dann der Anflug auf Blankensee.
Vor dem Start empfängt die Crew die Gäste mit einer kurzen Einführung und einem Dankeschön, die Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung mit dem Flug zu unterstützen. Die Crew sind Lufthansapiloten und Ingenieure, die in ihrer Freizeit dieses Flugzeug fliegen. Dass hier ein hoher Wartungstand genauso wie bei den anderen Maschinen der Lufthansa gepflegt wird, ist selbstverständlich. Weitere Details, auch zur Geschichte der Maschine können über diesen Link nachgelesen werden.
Das Publikum war sehr gemischt. Ältere Menschen und viele junge Leute, Männer genau so wie Frauen. Sind alle an Bord, kommt noch der Sicherheitshinweis und dann verschwindet der Bordingenieur als letzter im Cockpit. Die Motoren werden angelassen. Erstaunlich leise ist das Motorengeräusch und überraschend erschütterungsfrei, selbst bei voller Kraft der Motoren während des Starts.
Die erste Rechtskurve nach dem Start dreht die Ju 52 über Lübeck und hat da bereits etwa 200 m an Flughöhe erreicht um dann kurze Zeit später in etwas mehr als 500 m die Route fortzusetzen. Die Flughöhe erlaubt noch viele Details am Boden zu erkennen. Besonders schön waren die Rapsfelder zu sehen.
Nach Erreichen der endgültigen Flughöhe durften die Passagiere einen Blick ins Cockpit werfen und auch Fotoaufnahmen für den privaten Gebrauch machen. Es gab für jeden Zeit genug, zu Filmen oder eine Bilderserie zu schießen.
Hin- und Rückflug sind so konzipiert, dass jede Seite einmal in den Genuss der besonderen Landschaften und Ansichten kommt. So z.B. auch gegen Ende des Flugs und schon im Landeanflug befindlich, hat sich das Flugzeug für jede Sitzreihe mal nach rechts und nach Links neigt, um einen abschließenden Blick auf die Lübecker Altstadt zu nehmen. Die Landung war gekonnt, weich – eben wie erwartet profilike.
Ein Stück Wehmut schienen die Fluggäste zu beflügeln, denn keiner wollte so richtig eilig das Flugfeld verlassen. Jede Menge Fotos zum Schluss, um ja die richtige Aufnahme mit nach Hause zu nehmen. Im Zeitalter der Düsenjets und der Billigflüge sicher ein bleibendes und nachhaltiges Erlebnis, an einem Stück Luftfahrtgeschichte noch einmal live dabei gewesen zu sein. KEV