Bürgermeister wollte mit aufs Bild – Schräger NDR-Beitrag macht in Lübeck die Runde
Bei etwa elf Minuten fünfzig Sekunden beginnt im »Schleswig-Holstein-Magazin« vom Donnerstag ein skurriler Beitrag über den G7-Gipfel und den Lübecker Bürgermeister Bernd Saxe (SPD). Man weiß nicht ob man lachen, sich Fremdschämen oder das Video zum Kultfilm erklären soll. In der Hansestadt werden jedenfalls seit Tagen Links zur Mediathek des NDR hin und her gesimst.
Er durfte nicht mit aufs Bild: Der Lübecker Bürgermeister Bernd Saxe (SPD). Foto: ARCHIV TA
Der Filmbeitrag beginnt mit einer grandiosen Kameraauffahrt vor dem mittelalterlichen Holstentor, zeigt dann die Außenminister beim Shake Hands, dazu läuft in seltsamen Kontrast zur Backstein-Romantik die bekannte Musik aus den Berühmten Weltraum-Märchen »Krieg der Sterne« im Hintergrund. »In der Hansestadt trifft sich die Weltpolitik«, bemerkt ein Sprecher süffisant. »Einige der mächtigsten Menschen der Welt« treffen sich beim Gipfel in Lübeck, erfährt der Zuschauer. Und dann segelt »er« ins Bild, mit wirrem Haar und einer ziemlich schrägen Mimik. Die Musik ändert sich schlagartig auf Kindergarten-Style. »Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe«, erläutert der Sprecher. Das Treffen sei seine Chance, die Augen der Weltöffentlichkeit nun auf seine Stadt gerichtet. Aber nur für 24 Stunden. In der nächsten Szene betritt Saxe das Rednerpult im Rathaus, es ist Minister-Empfang. Die Kindergarten-Melodie läuft weiter und der Bürgermeister erzählt etwas in englischer Sprache: »So, Ladies and Gentlemen« (Lacht aus irgendeinem Grund). »But the Gentlemen are asked to guess too. Money. (Lacht heftiger) Perhaps I should say nothing to that.«Dann folgt ein gnädiger Schnitt auf die Ministergespräche im Hansemuseum und die Bootsfahrt. Jetzt läuft »Müssen nur wollen« der Pop-Rock-Band »Wir sind Helden« im Hintergrund. Der Bürgermeister immer mittenmang zwischen den Ministern. Auf dem Boot lächelnd aber unbeachtet. Dann ein Spaziergang am Flussufer, endlich Shake Hands und ein paar joviale Gesten von Saxe und Kerry. Schließlich kommen Filmaufnahmen vom »Fototermin für Minister«, wie der Sprecher aus dem Off betont. Der Lübecker Bürgermeister stellt sich als achter neben den Japanischen Außenminister Fumio Kishida. Am rechten Bildrand sieht man, wie jemand Saxe am Arm aus dem Bild zieht. Er lacht wieder. Einige Minister auch. Im anschließenden Interview will der NDR-Reporter wissen, ob Saxe sich nun zurückgesetzt fühlt. Nein, das sei völlig in Ordnung, meint der. Beim Abschlussbild vorm Hansemuseum darf er dann auch wieder mit drauf. TAExterner Link zum Thema: Das ganze Schleswig-Holstein-Magazin vom 16. April 2015 in der NDR Mediathek sowie einzeln nur das Gipfel-Video.
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Kommentare
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Kommentar von Bernd Pagel am 20.04.2015[0,0/0]
Das Verhalten unseres Bürgermeisters löst in der Tat, wie so oft, Fremdschämen aus. Ein selbstherrliches und medienverliebtes Stadtoberhaupt mit einem Hang zur Selbstüberschätzung. Selbige drückt sich auch darin aus, unsere Hansestadt kompetent führend zu wollen bzw. zu können. Sein guter Kontakt zu Aussenminister Steinmeier bescherte uns das G 7-Treffen in Lübeck...wie man im NDR-Bericht erkennt, als Selbstdarstellung auf Kosten der Steuerzahler, mit sicherlich nur wenig Nutzen für die Stadt selbst.
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Kommentar von Klaus Handen am 20.04.2015[0,0/0]
Lübecks medienfreundlichen Schultheiß Bernd Saxe ist nichts peinlich, wenn er nur ins Bild kommt. Keine Lübecker Nachrichten ohne sein Foto, keine G 7 Runde mit Foto ohne Saxe. So schliddert er von einer Peinlichkeit zur nächsten. Es stört ihn nicht, wenn das Protokoll ihn unsanft aus dem Kreis der Minister zieht, damit ausnahmsweise mal ein Foto ohne den wichtigen Bürgermeister aus Lübeck aufgenommen werden kann. Notfalls wirft es sich gekonnt vor die Ministerriege um so doch noch im Bild aufzutauchen. Ist nun die Selbstdarstellung dieses kleinen Mannes die eigentliche Peinlichkeit, oder dass es in der SPD keinen gibt, der Saxe einmal die einfachsten Regeln der Höflichkeit beibringt. Als Gastgeben dieser ehrwürdigen Stadt ist er stets gut für Peinlichkeiten, Pleiten und Blamagen. Bernd Saxe gehört mit diesem G7 Film ins Guinnessbuch der Rekorde, aber nicht ins Rathaus.
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Kommentar von MaTThias am 21.04.2015[0,0/0]
Hallo zusammen, ja, der G7 Filmbeitrag vom NDR war wirklich zum schießen komisch. So etwas kenne ich nur aus dem Ohnsorg Theater! Um diese Uhrzeit einen solchen Schenkelklopfer zu senden, dass hat schon was! Herrn Saxe hat es nicht an Proffessionalität mangeln lassen, um Lübeck stark und ehrenhaft zu vertreten. Ich habe übrigens bis heute noch nicht verstanden, was er dort in schlechtestem Schulenglisch verkünden wollte. War wohl Englisch aus einer Privatschule, ich kann es nicht nachvollziehen. Mit nem schönen Gruß rüber...