Priwall-Wohnheim: Auch die Handwerkskammer wollte kaufen
…und wurde von der Stadt nicht informiert
Nicht nur privaten Kaufinteressenten gegenüber hatte die Hansestadt Lübeck zugesagt, sie bei einem Verkauf des ehemaligen Wohnheims auf dem Priwall zu informieren. Auch die Handwerkskammer Lübeck hatte um eine Benachrichtigung gebeten. Und war doch nicht informiert worden.
Auch die Lübecker Handwerkskammer wollte das Wohnheim kaufen. Sie betreibt wenige Häuser weiter eine Berufsbildungsstätte. Ein Schild rechts auf dem Grundstück weist sogar auf die Einrichtung hin. Foto: TA
Für 240.000 Euro hat die Hansestadt Lübeck das Wohnheim auf dem Priwall am 30. Dezember 2014 an einen Lübecker verkauft. Und auf die angekündigte Ausschreibung verzichtet. »Zum einen der Preis und zum anderen die interessante Nutzung« hätten zu der Entscheidung geführt, erklärte Sven Schindler (SPD), seit dem 30. April 2010 Wirtschaftssenator der Hansestadt Lübeck, vergangene Woche im Hauptausschuss. Schindler sprach von »diesem einzigen Interessenten«. Der würde das Gebäude entweder für Feriennutzung oder für Asylbewerber herrichten. Noch im Juli 2012 hatte die Stadt eine ganz andere Vorstellung vom Wert des Gebäudes. So erklärte Martin Schroeder, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Lübeck, die Stadt hätte der Kammer das Gebäude damals für 320.000 Euro angeboten. Die Handwerkskammer, die auf dem Priwall bereits die Berufsbildungsstätte unterhält, hatte Interesse am Erwerb der Immobilie. Verwies jedoch auf das Gutachten der Stadt, das den Grundstückswert auf 240.000 Euro schätzte. Die Handwerkskammer wollte das Grundstück zu diesem Preis kaufen, genau dem Preis, zu dem es jetzt ohne Ausschreibung an einen anderen Bieter verkauft wurde. Allerdings wollte man ein Bodengutachten haben, das über die Schadstoffbelastung des Grundstückes Auskunft gibt. Ohne Bodengutachten bot die Handwerkskammer 222.000 Euro an. »Die Vertreter der Stadt äußerten sich zu unserem Angebot nicht. Sie erklärten, dass noch nicht abschließend geklärt sei, ob nicht eine Ausschreibung für das Grundstück erfolgen solle«, berichtet Martin Schroeder von der Handwerkskammer. »Wir baten um Benachrichtigung über das weitere Verfahren. Eine solche ist nicht erfolgt.« TA#ia#Die Auskunft der Handwerkskammer im Wortlaut: »Wir haben im Juli 2012 seitens der Hansestadt Lübeck das Angebot erhalten, das bebaute Grundstück Lübeck-Travemünde, Wiekstraße 9 für 320.000 EUR erwerben zu können. Wir haben daraufhin in einem Gespräch mit dem Bereich Wirtschaft und Liegenschaften am 16.11.2012 unser Interesse am Erwerb dieses Grundstücks geäußert. Wir haben in diesem Gespräch hinsichtlich des Preisangebots allerdings darauf hingewiesen, dass das entsprechende Gutachten des Gutachterausschusses Katasteramt Lübeck von einem Abzug der dem Käufer entstehenden Abbruchkosten in Höhe von 80.000,- bis 100.000,- EUR (je nach Schadstoffanteil) vom Verkehrswert des Grundstücks ausgehe. Das Gutachten schätzte den Grundstückswert deshalb auf 240.000 EUR ein. Vorbehaltlich eines Bodengutachtens, das Auskunft über die Schadstoffbelastung des Grundstücks geben sollte, erklärten wir unser Interesse, das Grundstück zu diesen Konditionen zu erwerben. Ohne Bodengutachten boten wir einen Kaufpreis von 222.000 EUR an. Die Vertreter der Stadt äußerten sich zu unserem Angebot nicht. Sie erklärten, dass noch nicht abschließend geklärt sei, ob nicht eine Ausschreibung für das Grundstück erfolgen solle. Wir baten um Benachrichtigung über das weitere Verfahren. Eine solche ist nicht erfolgt.«#ie#TA-Lesetipp zum Thema: Chronik des Priwall-Deals: Noch im Februar 2014 hatte Schindler selbst eine Ausschreibung öffentlich angekündigt (17.02.2015)
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