Dicklippige Meeräsche aus Travemünde soll für die Aquakultur etabliert werden
Wer nach Meeräschen fragt, bekommt in Travemünde schnell den Tipp, dass sich die Tiere gern unter den Stegen in der Nähe des Yachtclubs an der Travepromenade tummeln. Fragt man weiter, wie die Tiere zu fangen sind, lautet die Antwort: »Das haben schon andere versucht«. Die Tiere sind scheu und schnell weg. Gelegentlich hat wohl ein Angler mit einem Stück Weißbrot Glück. Die Lübecker Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie setzt da auf professionelle Hilfe und fuhr mit dem Travemünder Fischer Siegfried »Siggi« Sehmel raus.
Die Lübecker Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie setzt bei der Meereschen-Jagd auf professionelle Hilfe aus Travemünde. Und fährt mit Fischer Siegfried »Siggi« Sehmel raus. Foto: TA
Die Lübecker Forscher suchen für ihre Arbeit schöne Exemplare aus der Ostsee. »Das Projekt ist dazu da, die dicklippige Meeräsche für die Aquakultur zu etablieren«, erklärt dazu Dr. sc. agr. Liane-Magdalena Lühmann von der Arbeitsgruppe Aquakultur der Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie (EMB). Die Meeräsche ist nach Ansicht der Forscher ein toller Kandidat dafür, weil sie viel Pflanzen frisst und nur wenig tierisches Protein braucht. Was wiederum bedeutet, dass der Fischmehl-Einsatz im Vergleich zu anderen Arten reduziert werden kann. Besonders die Dicklippige Meeräsche aus der Ostsee hat gegenüber ihren Artgenossinnen aber noch einen weiteren Vorteil: Mit ihren dicken Lippen kann sie beim »grasen« besonders gut Oberflächen abraspeln. Das macht sie auch bei Fischernetzen so. Sie würde also auch die Meerforellenkäfige frei von Bewuchs halten. Die Travemünder Meeräschen sollen zum Test in die Netzgehege der Fischzucht von Tassilo Jäger nach Kiel, wo bereits Artgenossen aus der Nordsee auf sie warten. Unter anderem soll ausprobiert werden wie es sich auswirkt, wenn mehrere Käfige mit Meeräschen übereinander gespannt werden. In Kiel arbeiten die Lübecker dazu mit dem Coastal Research & Management (CRM) als Projektpartner zusammen.
Forschungsreise mit dem Fischkutter: Dr. sc. agr. Liane-Magdalena Lühmann und der Travemünder Fischer Siggi Sehmel machen Jagd auf die Dicklippige Meeräsche. Fotos: TA
Noch ist das ganze Projekt in der Entwicklungsphase. Wenn es klappt, würde man später einmal an Fischzüchter mit bestehenden Anlagen herantreten und fragen, ob sie ihre Zucht umstellen wollen. »Aber dafür müssen wir jetzt erstmal feststellen, ob es überhaupt funktioniert«, sagt Dr. Liane-Magdalena Lühmann. Und natürlich ob ein Markt dafür da ist. Meeräschen sollen ziemlich lecker sein. Wobei die Forscherin bisher noch gar keine Gelegenheit hatte, selbst eine zu probieren. Beim ersten Versuch mit Siegfried Sehmel ging im August 2014 nur ein einziges Exemplar ins Netz, was immerhin ein Anfang ist. In diesem Jahr soll es die Jagd nach den scheuen Fischen weitergehen. Und wenn Meeräschen aus Aqua-Kultur eines Tages die Theken des Fischfachhandels erobern sollten, dann hatte auch ein kleiner Fischkutter aus Travemünde seinen Anteil daran. TA
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