ORTSGESCHEHEN 5
Travemünde 10.08.2014
Baustelle Bertlingstraße
Eine Begehung vom Parkplatz bis zur Promenade (Teil 2)
Die Bertlingstraße wird von Touristen viel genutzt, wenn sie nach Travemünde kommen, sei es mit dem Auto oder zu Fuß vom Strandbahnhof aus. Ein Spaziergang entlang möglicher und tatsächlicher Baustellen (Teil 2):
Ganze Webseiten widmen sich »Verlorenen Orten« (Lost Places). So gesehen ist der ungenutzte Teil des Bahnsteiges Strandbahnhof in der Bertlingstraße vielleicht sogar ein Ausflugstipp: Mannshoch wächst hier die Vegetation zwischen den denkmalgeschützten Stahlträgern, die schon lange kein Dach mehr halten. Wer hier mit dem Zug ankommt, wird an Endzeit-Filme erinnert. Es scheint, als hole sich die Natur ihren Lebensraum zurück. Am anderen Bahnsteig hat dafür die Bahn ihre Hausaufgaben gemacht – aber leider nicht die Stadt Lübeck. Für 1,4 Millionen Euro wurde der Bahnsteig saniert und für eine spätere Nutzung als Kombibahnsteig Bahn-Bus vorbereitet (TA berichtete). Doch statt vom Bahnsteig in den Bus zu steigen steht man vor »Bauzaun Nr. 3«: Der dafür nötige Umbau des ZOB ist auch nach drei Jahren nicht in Aussicht.Hinter dem Zaun liegt ein als Parkplatz genutztes Gelände, das man mit allzu tiefliegenden PKW besser nicht befahren sollte.Weiter geht es vorbei am Container für das Servicepersonal der Busse. Der Container ist eine »Übergangslösung bis zum Umbau des Bahnhofsvorplatzes«. Seit drei Jahren steht die Übergangslösung nun schon so da, nachdem das Kioskgebäude abgerissen wurde (TA berichtete).Auf der anderen Straßenseite steht dann »Bauzaun Nr. 4«: Ein niedriger Holzzaun begrenzt den grünen Rasen des Grundstückes, auf dem einst eine Ladenzeile mit Imbiss stand. Das marode städtische Gebäude wurde vor anderthalb Jahren abgerissen (TA berichtete).Weiter geht es die Bertlingstraße hinauf zum ehemaligen Hotel »Seestern«. Ein Schandfleck, über den Kurgäste schon spotten. Wo einst Gäste im Freien ihren Kaffee genossen, wuchert das Unkraut. Das Gebäude macht einen sehr unansehnlichen Eindruck. Im Ort heißt es, eine Investorengruppe hätte es gekauft. Noch ist von Investitionen nichts zu sehen. Zur letzten »Travemünder Woche« konnten in dem Gebäude nicht einmal mehr die sonst üblichen Partys gefeiert werden.Weiter geht es vorbei an der geretteten Eselswiese zum Ende der Bertlingstraße, wo mit dem Fontainenfeld die neu gestaltete Strandpromenade beginnt.Und rechts das Veranstaltungszentrum Brügmanngarten, wo früher einmal ein Spielplatz für kleinere Kinder war. Der wird gelegentlich heute noch vermisst. TATA-Lesetipp zum Thema: Lesen Sie hierzu auch »Baustelle Bertlingstraße – Eine Begehung vom Parkplatz bis zur Promenade (Teil 1)«