420 WORLD CHAMPIONSHIPS
Travemünde 28.07.2014
420er Weltmeisterschaft: Der erste Wettfahrt-Tag

Der Präsident der Deutschen Klassenvereinigung, Wolfgang Stückl, leitet die Regattabahn Foxtrott, lässt die Open-Teams starten: »Die Teams sind richtig heiß, das merken wir, denn sie zeigen ein wirklich aggressives Startverhalten. Im zweiten Start einer Gruppe mussten wir gleich neun Frühstarter disqualifizieren. Auf beiden Bahnen hatten wir immer wieder Teams, die es zu eilig hatten«. Nicht nur die Aufregung machte den Teilnehmern, die in jeweils zwei Gruppen (yellow/blue) pro Bahn starten, Schwierigkeiten. Auch die schwachwindigen Verhältnisse sind ein permanentes Spiel für Sportler und Wettfahrtleitung: »Wir hatten es heute mit sehr schwierigen Windverhältnissen zu tun. Erst hatte die Thermik eingesetzt und wir konnten doch noch mit neun bis zehn Knoten wunderbar segeln, dann schlief der Wind wieder ein. Moritz und ich haben auf die Tube gedrückt um auch das zweite Rennen jeder Gruppe zu starten und jetzt wo wir wieder rein fahren kommt die Thermik wieder und wir hätte beste Bedingungen«.
Bei den Damen liegen derzeit die frisch gekrönten ISAF Youth Worlds Goldmedaillengewinner Silvia Mas Depares / Marta Davila Mateu aus Spanien in Führung. Die großen Favoriten segelten mit der Serie 4,1 auf Platz 1. Mit sechs Punkten knapp dahinter liegen die Italienerinnen Clara Addari / Arianna Perini. Punktgleich auf Rang drei sind die Französinnen Paulina Fauroux / Anel Ponthieu. Theres Dahnke / Birte Winkel (Plau) konnten sich zum Auftakt der WM als bestes deutsches Damen-Team auf Rang neun einreihen. Auf ihnen lastet die größte Hoffnung auf eine vordere deutsche Platzierung, weil sie bei den ISAF Youth Worlds gerade auf Platz fünf gesegelt sind.
In der Open-Wertung war heute ebenfalls ein spanisches Team das Beste. Adrian Dominguez / Calixto Abalo führen momentan die Wertung mit der Serie 2,1 an. Dahinter die Italiener Edoardo Ferraro / Francesco Orlando vor dem Team aus Singapur mit Jia Yi Loh / Jonathan Yeo.
WM-Titelverteidiger Xavier Antich/Pedro Terrones aus Spanien liegt momentan nur auf Rang 30. Aber schon vor dem ersten Start haben sie angekündigt, dass sie mit leichtem Wind Probleme bekommen würden: »Wir haben das ganze Jahr schon im 470er trainiert. Erst in den beiden letzten Wochen sind wir wieder in den 420er gestiegen. Wir sind gekommen, um den Titel zu verteidigen. Wir hoffen auf mittleren bis starken Wind, bei wenig Wind sind wir etwas zu schwer«, sagte Antich.
Bestes deutsches Team sind Nils Sternbeck / Finn Kenter aus Eurasburg auf Rang 15. Sternbeck konnte im vergangenen Jahr Vize-Weltmeister im Optimisten werden. Aus Schleswig-Holstein haben sich nur zwei Open-Teams für die WM qualifiziert. Der Kieler Gwendal Lamay, der gemeinsam mit Philipp Roitsch für den NRV Hamburg startet liegt auf Platz 24 und Jan Marten (Eckernförde) / Finn Olsen schließen den ersten Qualifikationstag mit dem 74. Platz.
Das WM-Programm
In der Qualifikation segeln sowohl die Open als auch die Damen Crews in zwei verschiedenen Gruppen (yellow/blue). Insgesamt soll jedes Team sechs Wettfahrten in der Qualifikation bis Mittwoch gesegelt sein. Für Donnerstag ist ein Ruhetag angekündigt. Danach werden die beiden Klassen (Open und Damen) in eine Silver- und eine Goldgruppe eingeteilt. Die Finals werden dann von Freitag bis Sonntag ausgetragen. Auch hier sind für alle Segler sechs Wettfahrten geplant.
Am Abschlussabend der TW gestern wurde die 420er WM offiziell eröffnet. Die Segler wurden mit ihrer Nationalhymne und viel Applaus der Zuschauer auf der Festivalbühne am Brügmanngarten vorgestellt. Zwei Mitglieder des deutschen Teams sprachen im Namen aller Segler den seglerischen Eid. Nino Shmueli, Präsident der internationalen Klassenvereinigung, eröffnet die Weltmeisterschaft dann offiziell. Aus jeder Nation dürfen insgesamt sieben Teams in der Open und der Mixed-Klasse bei der WM starten. Deutschland hat als Gastgeber das Sonderrecht mit der doppelten Anzahl Crews an den Start zu gehen. »Das war eine stimmungsvolle und würdige Eröffnung. Und auch unser Quartier am Priwall ist klasse. Ich war 1982 zum ersten Mal, selbst als 420er Segler, hier und seitdem gefällt es mir einfach richtig gut hier«, erklärte Wolfgang Stückl. PM
Quelle: Text: Pressemitteilung, Fotos: TA
Externer Link zum Thema: Die Wettfahrt-Ergebnisse
1 http://worlds.420sailing.org/en/default/races/race-resultsall