Kultur+Bahnhof=Kulturbahnhof

Vom Hafenbahnhof zum Kulturbahnhof mausert sich derzeit die einstige Bahnstation Travemünde Hafen. Der Verein »Die Kulturbühne Travemünde« war einst angetreten, die Aula der Stadtschule mit Theater zu bespielen um dem Kulturbetrieb in Travemünde weiter zu bereichern. Da waren aber Turbulenzen aufgetreten. So musste sich die Kulturbühne den Zwängen stellen, das vereinbarte Programm fortzuführen, Klarheit über den weiteren Verbleib der Kulturstätte zu erhalten und wegen der Kontinuität des Programmes mindestens ein Jahr im Voraus die Künstler buchen.

Während einer dankenswerterweise durch den Rosenhof ermöglichten Zwischenlösung auf dem Priwall wird es nun nach einer intensiven Phase der Planung konkret: Die Räume des ehemaligen Hafenbahnhofes sind bereits im Umbau. Dort soll es mit Varieté, Kabarett und Musik weitergehen. Und Kino wird es dort jeden Donnerstag geben. Filme wie »Der Hauptmann von Köpenick«, »Feuerzangenbowle«, »Der mit dem Wolf tanzt« sind angedacht.

Die Räumlichkeiten können auch für die verschiedensten Anlässe gemietet werden. Kunst ist aber bereits jetzt präsent: die Handwerkskunst ist eingezogen und in der einstigen Empfangshalle brummt es mächtig. Die Bühne wird eingerichtet, es geht um die richtige Akustik und Beleuchtung. Malermeister Engel, das Notizbuch gezückt, läuft mit dem 1. Vorsitzenden Wolfgang Hovestädt durch die Räume und notiert, welche Tür weiß bleibt, grün wird und wie diese und jene Wand aussehen soll. Und was aus dem ehemaligen Fahrkartenschalter werden soll, bleibt erst noch ein Geheimnis.

Jürgen Lehnhausen, stellvertretender Vorsitzender der Kulturbühne unterstützt seinen Vormann Wolfgang Hovestädt bei der Koordinierung der diversen Projekte. Eröffnen wird der ehemalige Stadtpräsident Peter Sünnenwold am Samstag, den 2. August. Ohne dessen präsidialen Beistand ist kaum eine kulturelle Veranstaltung in Travemünde auf den Weg zu bringen. Seine schon Kult gewordenen Worte, wonach die Politik stets die politische Verantwortung für das gute Wetter übernimmt, sind dieses Mal nicht nötig, denn das ganze Spektakel findet »innen drinnen« statt. Es läge eher nahe mit den Worten »Hereinspaziert« die neue Wirkungsstätte eröffnen, denn die Kulturbühne präsentiert das Programm »Die Schaubude« mit der Künstlerin Katharina Witerzens. Und dann soll es weitergehen bis Weihnachten mit 18 Vorstellungen, die bereits auf dem Spielplan 2014/2 in den Schaukästen am Kulturbahnhof zu finden sind. KEV

Alle Fotos Karl Erhard Vögele#be