MARITIMES
Travemünde 23.06.2013
Mindestens 250.000 Euro Reparaturkosten nach Kollision:
Schaden größer als bisher bekannt – »Lisa von Lübeck« muss für mehrere Wochen in die Werft – Die Bilder der Kollison
König Willem Alexander hatte die Teilnehmer der »Sail Texel« gerade mit seinem Schiff umrundet, die Windjammer nahmen ihre Anker auf, als die russische »Sedov« unglücklich von der Strömung erwischt wurde und in die »Lisa von Lübeck« rauschte (TA berichtete). Beim ersten schweren Seeunfall der Lübecker Kraweel entstand dabei weit mehr Schaden als bisher bekannt. Derzeit geht die Versicherung der »Sedov« von rund 250.000 Euro aus.
Die »Lisa von Lübeck« hatte ihren Anker noch nicht gelichtet. Sie hatte keine Chance dem viel größeren Schiff auszuweichen, das einen Lotsen an Bord hatte. Bei der Kollision wurde der Klüverbaum der »Lisa von Lübeck« restlos zerstört, er muss ausgetauscht werden. Das so genannte »Kastell«, der vordere Aufbau der Lisa, ist leicht schief und muss vermutlich abgenommen und wieder aufgebaut werden. Bei der Kollision wurden auch Decksplatten angehoben und sind geborsten. Ein Stück der Reling am Bug fehlt komplett. Die erheblichen Schäden sind mit Bordmitteln nicht zu beheben, ein mehrwöchiger Werftaufenthalt ist gewiss.Doch zunächst wird die »Lisa von Lübeck« am Dienstag oder Mittwoch in ihrem Heimathafen Lübeck erwartet. Wahrscheinlich nicht unter Segeln: Da der zerstörte Klüver den Fockmast stützt, kann dieser Mast nicht zum Segeln benutzt werden. Wenn überhaupt, kann nur mit dem Großmast gesegelt werden.Nach derzeitigem Stand der Dinge wird die »Lisa von Lübeck« am Travemünder Shanty-Festival vom 28. bis 30. Juni 2013 teilnehmen. Auch die bereits gebuchten Fahrten am Freitag, Samstag und Sonntag sollen stattfinden, wobei das Vordeck für die Öffentlichkeit gesperrt wird. Die Reling soll bis dahin notdürftig repariert werden, die Schäden wird man dem Schiff aber wohl ansehen.Auch an der »Travemünder Woche« (19.07. bis 28.07.2013) und der Rostocker Hansesail (08. bis 11. August 2013) will die »Lisa von Lübeck« noch teilnehmen, bevor es für mehrere Wochen nach Dänemark in die Werft geht. Das hängt allerdings auch etwas von den freien Werft-Terminen ab.Eine endgültige Schadensuntersuchung findet erst im Heimathafen Lübeck statt. Dann soll das Schiff auch unterhalb der Wasserlinie in Augenschein genommen werden. TA