Einmal Hamburg – Ostsee…

Die Idee der beiden jungen Männer war doch super: Am Freitag beginnt das Wochenende, man ist locker drauf und guter Dinge, und statt schon früh in die Heia zu gehen, wäre es doch schön, an der Ostsee mal den Morgen zu erleben, so direkt am Strand mit Morgenrot, Schiffe gucken und Leuchttürme blinken sehen.

Soweit so gut. Nun, der Morgen war grau und der Tag brach herein. Es hieß Abschied nehmen vom Mare Balticum und zum Schluss noch eine ganz kurze Biege auf dem Strand drehen. Im Auto natürlich. Dann sollte es nach Hause gehen. Statt dessen schlug die Tücke des Ostseesandes in Niendorf zu. Der Wagen blieb stecken und sank immer tiefer in Sand und Strand. Die Situation war trotz Hin und Her auf den ausgelegten Fußmatten aussichtslos wieder alleine herauszukommen.

Also Polizei Bescheid geben und auf Abschleppdienst warten. Dann ging es ganz professionell weiter. Den Haken am Drahtseil am Abschlepppunkt reindrehen und die Karre Stück für Stück »an Land« ziehen. Die beiden jungen Männer, ganz gefasst und kooperativ, meinten, das wäre wohl keine so gute Idee gewesen. Eigentlich wäre der kurze Schlenker auf dem Strand als Abschluss-Gag gedacht gewesen. Und nun dies!

Aber so was, meinten beide, mache mal halt nur einmal. Und nicht ganz billig sei es wohl auch nicht, auch wenn am PKW sonst kein Schaden entstand. Es war ihnen auch irgendwie peinlich – was sie ganz sympathisch machte. »Hätte ich noch meine Firma« meinte ein stiller Beobachter, der wohl seinen Spaß hatte, »die würde ich sofort einstellen.« Ich auch! KEV